Geschichten-Wettbewerb: Sarah Atzelsberger aus St. Ulrich unter den Gewinnern
St. Ulrich. Die Gewinner des Geschichtenwettbewerbs von Tips und OÖ Familienbund stehen fest. Die besten acht Geschichten werden nun in Tips veröffentlicht. So auch der Beitrag von Sarah Atzlesberger aus St. Ulrich.
“Lesen ist ein großes Wunder“, wusste schon die berühmte österreichische Erzählerin und Novelistin Marie von Ebner-Eschenbach. Beim Lesen werden fremde Welten erkundet, Wunder wahr und fantastische Geschichten lebendig. Doch nicht nur das Lesen zieht Groß und Klein in seinen Bann. Genauso spannend kann auch das Schreiben sein. Daher veranstalteten der OÖ Familienbund und Tips auch dieses Jahr wieder ihren Geschichtenwettbewerb. Erhard Dietl – Autor von „Die Olchis“ – hatte einen spannenden Geschichtenanfang verfasst. Kreative Kids konnten dazu eine Fortsetzung schreiben und an den OÖ Familienbund senden. Die besten acht wurden bei der Preisverleihung am Freitag, 29. Juni in Linz ausgezeichnet. „Es ist eine Freude, mit welcher Begeisterung Kinder an das Geschichtenschreiben herangehen. Die mehr als 100 eingereichten Arbeiten belegen dies deutlich. Ein großes Lob auch an die Familien und Pädagogen, die die jungen Talente fördern und die Lust am Schreiben in ihnen wecken“, freut sich OÖ Familienbund-Landesobmann Bernhard Baier.
„Eine geniale Erfindung“ von Sarah Atzlesberger
Der Anfang der Geschichte...
von Erhard Dietl
Toni schleppte seine Kiste die steile Kellertreppe hinauf. Seine Eltern schliefen schon seit einer Stunde. Die Nacht war dunkel und heute war es endlich so weit. Toni trug die Kiste quer durch den Garten und stellte sie ganz hinten bei den Büschen ab. Wie verabredet sah er Niki am Zaun stehen. „Komm rüber!“, zischte ihr Toni zu. „Aber sei leise!“ Niki kletterte über den Zaun. „Na, dann zeig mal, Professor“, kicherte sie. „Bin schon gespannt!“ „Du musst mir leuchten“, sagte Toni und gab ihr eine Taschenlampe. Er rückte seine Brille zurecht und klappte die Kiste auf. „Oh Mann“, flüsterte Niki. Vor ihnen lag Tonis geniale Erfindung...
...die Fortsetzung
von Sarah Atzlesberger
...Vor ihnen lag Tonis geniale Erfindung, ein automatischer Hausaufgaben-Macher. „Du musst nur deine Hausaufgaben in dieses Loch stecken. Anschließend kannst du dich für ein bis zwei Stunden, bis die Aufgaben aus diesem Schlitz herauskommen, entspannen. Bevor du den Hausaufgaben-Macher das erste Mal verwendest, solltest du einen kurzen Text, wo möglichst alle Buchstaben enthalten sind, schreiben und in das Loch stecken, damit deine Hausaufgaben auch in deiner Schrift gemacht werden“, erklärte Toni. Niki staunte: „Das ist ja fast wie Zauberei! Wie hast du das denn gemacht?“ Doch Toni schwieg. „Erfindergeheimnis!“, meinte er nur.
Am nächsten Morgen lief Toni zu Niki und gemeinsam gingen sie zur Schule. Die beiden saßen die ganze Zeit wie auf Nadeln, denn sie freuten sich auf den Nachmittag, an dem sie das erste Mal den Hausaufgaben-Macher benützen würden. Als endlich die Glocke zum Ende der letzten Stunde läutete, waren die beiden die Ersten, die aufsprangen. Doch Herr Weiding, der Mathelehrer, war noch nicht fertig, und so mussten sie sich wieder hinsetzen und geduldig warten. Doch als Herr Weiding die Klasse gehen ließ, rief er Toni und Niki zurück. „Euer Benehmen vorhin war sehr respektlos gegenüber den anderen. Ich möchte, dass ihr mir als Hausübung 20 Mal folgenden Satz schreibt: „Auch wenn es zum Ende der Stunde läutet, bleibe ich sitzen, bis der Lehrer sagt, dass ich gehen darf.““ Die beiden freuten sich, denn sie mussten ja nicht selbst schreiben.
Als sie nach Hause kamen, schoben sie ihre Hausaufgaben in den Hausaufgaben-Macher und setzten sich vor den Fernseher. Am nächsten Tag legten sie die Strafaufgabe auf Herrn Weidings Tisch, der diese sofort korrigierte. Während alle Schüler frei arbeiten durften, holte der Lehrer Toni und Niki zu sich. Die beiden dachten sich, dass er sie aufgerufen hatte, um sie zu loben, weil sie nicht 20, sondern 50 Sätze geschrieben hatten. Doch sie irrten sich gewaltig.
Herr Weiding rief aufgebracht: „Was habt ihr euch dabei gedacht?“ Vorwurfsvoll hielt er ihnen die Aufgaben hin. Toni und Niki hatten sich die Sätze nicht durchgelesen, bevor sie sie abgegeben hatten. Dies war ein großer Fehler, denn der Hausaufgaben-Macher hatte nicht den Satz „Auch wenn es zum Ende der Stunde läutet, bleibe ich sitzen, bis der Lehrer sagt, dass ich gehen darf.“ geschrieben, sondern: „Ich werde beim Ende der Runde läuten, weil der Friseur sagt, dass ich reiten soll.“ Toni und Niki entschuldigten sich mehrmals bei Herrn Weiding.
Nach der Schule gingen sie nach Hause und machten ihre Hausaufgaben. Doch diesmal ohne Hausaufgaben-Macher. Sie hatten sich entschieden, dass er ein Lustige-Sätze-Macher wird.
Sie bauten viele von diesen Lustige-Sätze-Machern und nach einem Jahr schafften sie es sogar, sie um 299,99 Euro pro Stück zu verkaufen.
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