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Vögel der Region - Blaumeise "Tipsi" präsentiert den hämmernden Buntspecht

Leserartikel Florian Mayr, 12.06.2016 07:24

Vögel der Region - Blaumeise „Tipsi“ präsentiert den hämmernden Buntspecht

Ein Buntspechtmännchen begutachtet seine selbst gezimmerte Baumhöhle
  1 / 4   Ein Buntspechtmännchen begutachtet seine selbst gezimmerte Baumhöhle

Wer jetzt durch die Wälder der Umgebung spaziert, der wird öfters an den „nervigen“, immer gut gelaunten Zeichentrickhelden „Woody Woodpecker“ erinnert. Dieser ist zwar ein amerikanischer Helmspecht, doch unsere heimischen Buntspechte stehen ihm in punkto „sympathische Nervensäge“ kaum nach. Die jungen Buntspechte werden gerade flügge und sorgen mit ihrem Gezeter für einen Höllenlärm. Man hört sie schon von weitem nach Futter betteln und sie lugen dabei ganz unschuldig aus den Baumhöhlen hervor. Herr und Frau Buntspecht werden bei der Fütterung ordentlich gefordert. Der junge „Waldi Waldtrommler“ soll groß und stark werden, damit er auch viele Spechthöhlen zimmern kann, die später viele Vogelarten nachnutzen – aber nicht nur diese, auch Fledermäuse, Siebenschläfer, Eichhörnchen und Bienen. Außerdem will er einen erstklassigen Schlagzeuger abgeben, der mit seinem Schnabel bis zu zwanzig mal pro Sekunde auf Holz klopfen kann, um erstens Insekten aufzustöbern wie etwa den Borkenkäfer, um zweitens Höhlen zu meißeln und drittens, um das Hämmern als Telekommunikationsmittel einzusetzen, denn schließlich lockt er mit diesem sonoren Trommeln mögliche Partnerinnen an und weiters steckt er damit akustisch sein Revier ab. Sein Schädel wurde von der Schöpfung dafür mehrfach anatomisch abgefedert, damit er trotz des vielen Klopfens keine Kopfschmerztabletten braucht. Immerhin schlägt sein Schnabel bis zu 12.000 Mal am Tag mit bis zu 25 Stundenkilometern auf gut Holz. Nicht schlecht, Herr Specht! Kein Wunder, dass er schon in der Mythologie bei der Gründung Roms eine Rolle gespielt hat. Der Specht unterstützte als Nahrungsbeschaffer die Wölfin bei der Aufzucht der Zwillinge Romulus und Remus. Die roten Flecken bekamen die Spechte laut Sage alle für schlechtes Viehhüten verpasst. Der Buntspecht bekam Schläge aufs Hinterteil, das Männchen dazu noch einen Klaps auf den Hinterkopf. Wo die anderen Spechte eine rote Färbung aufweisen, Interessantes über die Spechtschmiede und vieles mehr erfahren Interessierte in der aktuellen kostenlosen Ausstellung des Biologiezentrums Linz „Spechte – hör mal, wer da klopft!“

FREIZEIT TIPP:

Ausstellung noch bis 16. Oktober: „Spechte – hör mal, wer da klopft!“ im Biologiezentrum Linz Johann-Wilhelm-Klein-Str. 73, Öffnungszeiten: Mo. bis Fr.: 9 bis 17 Uhr So. und Feiertage: 10 bis 17 Uhr Sa.: geschlossenAuf dem YouTube Kanal „Raaderwald“ gibt es passend zum Thema ein Video eines jungen Buntspechtes aus dem Raaderwald.

TEXT: Julia Karner und Florian Mayr


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