ST. WOLFGANG/ST. PETERSBURG. Der Film „Leiter in der Löwengrube“ über das Leben des KZ-Überlebenden Leopold Engleitner aus St. Wolfgang wurde beim Filmfestival in St. Petersburg mit dem „Special Mention Jury Award“ ausgezeichnet. Gedreht wurde im Salzkammergut.
Leopold Engleitner starb im Jahr 2013 als damals ältester männlicher KZ-Überlebender, er war unter anderem in Buchenwald, Niederhagen und Ravensbrück inhaftiert. Filmemacher Bernhard Rammerstorfer verband als dessen Biograf eine tiefe Freundschaft mit Engleitner. In seinem Film „Leiter in der Löwengrube“ setzte er dem Leben des Kriegsdienstverweigerers ein Denkmal. Nun feierte der bereits mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm seine Russland-Premiere und wurde unter 432 eingereichten Filmen aus 60 Ländern gewürdigt, „weil die Geschichte eines realen Mannes viel ausdruckstärker ist als die fiktiven Geschichten in den Spielfilmen der offiziellen Vorauswahl. Das Allerwichtigste ist, dass dieser Film Menschen inspiriert, für ihre Prinzipien einzustehen“, so die Jury in ihrer Begründung.
Im Salzkammergut gedreht
Gedreht wurde mit Laien an Originalschauplätzen wie Bad Ischl, St. Wolfgang, Leonsberg und Breitenberg. Auch das Schlagbauer-Gut in Windhag (St. Wolfgang) war Drehschauplatz, wo Engleitner als Knecht gearbeitet hat, ebenso wie die Meisterebenalm, auf die Engleitner vor den Nazis geflüchtet ist. Die Nachkommen von Franz Kain, der Leopold Engleitner zu Kriegsende vor dem Aufgreifen der Nazis bewahrt hat, haben sogar originale typische Salzkammergut-Tracht aus dieser Zeit für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt.
Im Salzkammergut wird der Film voraussichtlich im Herbst zu sehen sein.
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