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STEYR. Eine Wanderausstellung macht von 29. April bis 5. Mai im Foyer des Stadtsaals Halt: Thematisch zusammenhängend mit dem Gedenken an 500 Jahre Reformation richtet sie das Augenmerk auf deren dritte Strömung: die Täufer.

Der Geschichte der Täufer ist demnächst eine Schau im Stadtsaal-Foyer gewidmet.
Der Geschichte der Täufer ist demnächst eine Schau im Stadtsaal-Foyer gewidmet.

Bei freiem Eintritt erfahren die Besucher über die als Ketzer verfolgten Täufer des 16. Jahrhunderts – mit den Auswirkungen bis in die Gegenwart. Die Täuferbewegung verbreitete sich ab 1525 von der Schweiz aus in Mitteleuropa. Als „dritter Flügel“ der Reformation (neben Lutheranern und Reformierten) forderten die Täufer Glaubensfreiheit, ohne sie zu bekommen. Ihre Überzeugungen – wie freiwillige Mitgliedschaft und Taufe nur von mündigen Menschen – prägen heute die Freikirchen, denen weltweit rund 700 Millionen Christen angehören. Entwickelt wurde die Ausstellung von den „Freikirchen in Österreich“, einer staatlich anerkannten Kirche, für die Täuferdekade 1525–2025.

Steyrer Geschichte

Pastor Timm Smutny von der Freikirche am Schlosspark koordiniert die Ausstellung „Brennen für das Leben“ in Steyr (Gruppenführungen auf Anfrage: Tel. 0699/81937432). Neben Schautafeln gibt es viele Exponate: von alten Bibeln über Erzeugnisse hutterischer Handwerkskunst bis hin zu Folterwerkzeugen. Auch ein Mandat von Kaiser Ferdinand I. aus dem Jahr 1562 ist im Original zu sehen. Auf einer nachgebauten Gutenberg-Presse von 1450 können Besucher selbst einen Bibelvers drucken. Auch die regionale Täufergeschichte wird in die Schau integriert. „Vom Jahr 1526, als die lutherische Reformation gerade in Steyr Fuß fasst, bis zum Jahr 1580 berichten uns die Geschichtsbücher von Täufern in Steyr. Vor genau 490 Jahren, im Frühjahr 1528, wurden 14 Männer und eine Frau hingerichtet, weil sie ihre Wiedertaufe nicht bereuten“, erklärt Franz Rathmair von der Freien Christengemeinde, der die Schautafel über Steyr verfasst hat.

Eröffnung und Kuratoriumsführung: So., 29. April, 14.30 Uhr

Öffnungszeiten: Mo., 10–16 Uhr, Mittwoch bis Samstag, 9–16 Uhr

Do., 3. Mai, 19 Uhr: Vortrag von Kurator Franz Seiser über die Geschichte der Täufer

Eintritt frei!


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Gastuser
Gastuser
18.04.2018 06:32

Klingt interessant!

Sind schon die Evangelischen in unserem Land eine exotische Minderheit, über deren Geschichte man graben muß, so ist diese 'dritte Strömung' eigentlich komplett unbekannt. Was haben die gelehrt? Warum wurden sie so krass verfolgt und getötet? Wer hatte daran Interesse? Ich bin neugierig!