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STEYR. Das Alltagsverständnis der Mensch-Tier-Beziehung zu überwinden, ist erste Voraussetzung, um den Beruf von Rafaela Höftberger zu begreifen. Die 27-jährige Steyrerin versteht sich darauf, mit Tieren zu kommunizieren – auch aus der Ferne, sagt sie.

Hund Aaron spielt eine Schlüsselrolle in Rafaela Höftbergers Leben.
photo_library Hund Aaron spielt eine Schlüsselrolle in Rafaela Höftbergers Leben.

Mit einem Bild sitzt sie allein an einem ihr vertrauten Ort in der Natur und wartet. Ganz ruhig muss es rundherum und in ihrem Kopf werden – dann kann sie es spüren, schmecken, sehen.

Immer schon hatte Rafaela Höftberger einen Draht zu Tieren, in der Kindheit lebten von Hühnern über Schildkröten und Hasen bis Hamster in ihrem Elternhaus. Zu ihrer ersten Katze Garfield, die sie 15 Jahre durch ihre Jugend begleitete, hatte sie eine innige Beziehung. „Er verhielt sich beinahe wie ein Hund und erfüllte mir damit irgendwie den Wunsch, einen Hund zu haben. Das ging als Kind nicht, wegen einer Allergie in der Familie“, erzählt sie.

Tierische Liebe

Weil es um Höftbergers Elternhaus viele Bauernhöfe gab, war sie bereits als junges Mädchen ständig in Ställen zu finden. In der Schule eher Einzelgängerin, hatte auf sie die Anziehungskraft von Tieren etwas Unerschütterliches. Dass sie einen anderen Zugang zu Vierbeinern hat als andere, fiel ihr früh auf: „Meine Mitmenschen nahmen mich dahingehend aber nicht wirklich ernst“, erklärt sie. Dabei liefen ihr auch bei Urlauben im Ausland Straßenhunde oder Katzen oft scharenweise nach. „Ein Hund schwamm mir sogar bis ins Meer nach. Das machte meine Eltern schon ein bisschen panisch.“

2014 folgte sie ihrer Faszination für Pferde, fand in Ternberg schließlich einen Hof, wo die Halter nach ihren Vorstellungen mit den Tieren umgingen. Sie lernte dort Natural Horsemanship – die zwanglose, naturnahe Arbeit mit Pferden – kennen und wertschätzen. 2016 trat der weiße Schäferhund Aaron in Höftbergers Leben, von dem sie sicher ist, dass er eine Wiedergeburt ihrer Katze ist. „Er hatte sogar exakt dieselbe Verletzung wie mein Kater.“

Nicht zuletzt wegen ihm ist Höftberger mittlerweile ausgebildete Tierkommunikatorin und kann, wie sie sagt, mit Tieren eine telepathische Verbindung eingehen. Seien die Tiere dazu bereit, sprechen sie mit ihr in Bildern, Gefühlen, Gedanken. „Telepathische Verständigung ist nichts Übersinnliches. Sie ist in allen Menschen und Tieren als biologische Ausstattung angelegt. Wir denken an jemanden und schon klingelt das Telefon. Es ist möglich, Verbindungen zwischen allen Lebewesen aufzubauen“, so Höftberger.

Mit dieser Überzeugung möchte sie Menschen zu einem glücklicheren Zusammenleben mit ihren Haustieren verhelfen. „Erst kürzlich bat mich eine Frau aus Deutschland um Hilfe, deren Hund bei jeder Gelegenheit hysterisch reagierte.“ Höftberger versuchte ein telepathisches Ferngespräch, für das sie nur ein Foto und wenige Daten braucht. „Ich erfuhr vom Hund, dass er mit dem hektischen Familienleben nicht zurande kam.“ Nach dem Gespräch sei das Tier wie ausgewechselt gewesen – das habe ihr die Halterin berichtet.

Unvoreingenommen

Sprechen könne Höftberger mit jedem Tier. Wichtig sei es, unvoreingenommen zu sein. „Traumatisierte Tiere brauchen oft sehr lange, bis sie etwas von sich preisgeben. Auch, weil Tiere viel mehr im Hier und Jetzt leben. Sie schließen mit Dingen viel eher ab als die Menschen.“

Durch ihren Hund Aaron lernte Höftberger überdies, dass Menschen auf ihre Tiere erstaunlichen Einfluss nehmen. So wollte sie etwa die Ernährung ihres Hundes auf rohes Fleisch umstellen, Aaron streikte. „Ich habe also im Zuge meiner Ausbildung unter Anleitung versucht, mich in ihn hineinzuversetzen und mir wurde speiübel. Es stellte sich heraus, dass Aaron spürte, wie mir als Vegetarierin das Herrichten des Futters unangenehm war.“

Die Steyrerin ist aufgrund solcher Erfahrungen sicher, dass Tiere ihrem Menschen – gleich einem Spiegel – vieles mitteilen können, etwa dem Halter genauso auch über sein eigenes Leben Auskunft geben und ihn auf den richtigen Weg bringen können.

Verkümmerte Fähigkeit

Die 27-Jährige glaubt, dass die Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen, heute nur sehr verkümmert sei. „Bei naturverbundenen Völkern ist oder war das Kommunizieren mit Tieren lange Zeit ganz üblich.“ Umweltgifte würden ebenfalls dazu beitragen, dass die feinen Sinne des Menschen abstumpfen.

Höftberger könne bei der Suche nach vermissten Tieren helfen und sogar mit der Seele toter Tiere Kontakt aufnehmen, „ein Gespräch hilft beispielsweise, wenn der Halter nicht loslassen kann.“ Gibt jemand der 27-Jährigen zu verstehen, er halte sie für all das für verrückt, steckt sie das weg. „Ich rate den Menschen dann, es selbst auszuprobieren. Manche wird man aber nicht umstimmen können. Für sie ist die Zeit dafür vielleicht noch nicht gekommen.“

Persönlich wichtig sei ihr, Mensch und Tier einander näherzubringen. „Es gibt so viele Missverständnisse. Und die Bedürfnisse seines Tieres zu kennen, macht auch ohne größere Probleme sehr viel Sinn.“


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