STEYR. Viele Promis schwören auf das Intervallfasten. Diätologin Romana Führling vom LKH Steyr erklärt die Vor- und Nachteile der Methode.
„Wie bei allen Arten von Fasten geht es um mehr, als nur die Nahrungszufuhr zu reduzieren“, erklärt Diätologin Romana Führling den momentanen Hype um das Intervallfasten. Für sie gilt: „Nur eine positive Veränderung der Ernährungsgewohnheiten sichert langfristig den Erfolg.“ Sicher ist: Wer fastet, verliert Gewicht. Doch über das „Wie“ scheiden sich derzeit noch die Geister.
Verschiedene Varianten
Beim Intervallfasten geht es generell darum, zwischen Phasen der Nahrungsaufnahme und der Nahrungskarenz zu wechseln. Diese Phasen können stark variieren. „Intermittierendes Fasten“ beinhaltet einerseits eine Beschränkung der Energiezufuhr an ein bis drei Tagen pro Woche und andererseits eine normale Nahrungszufuhr mit beliebigen Mahlzeiten an den anderen Tagen. Das „alternierende Fasten“ beschreibt ein Programm, bei dem abwechselnd 24 Stunden normal gegessen und 24 Stunden ganz oder fast vollkommen auf Essen verzichtet wird.
16:8-Methode
Sehr populär ist derzeit das „stundenweise Fasten“, wie die 16:8-Methode. Hier wird 16 Stunden gefastet, acht Stunden darf Nahrung aufgenommen werden – ähnlich dem altbekannten „Dinner Cancelling“, bei dem einfach das Abendessen weggelassen wird. Dass das Intervallfasten immer mehr Anhänger bekommt, liegt daran, dass es keine komplizierten Diätrichtlinien zu berücksichtigen gibt und die Kilos rasch purzeln. Doch genau hier sieht die Expertin das Problem: „Um langfristig Gewicht zu reduzieren, ist es nicht nur wichtig, wann gefastet wird, sondern vor allem, was in den Stunden, in denen man isst, verzehrt wird“, erklärt Romana Führling. Generell wird dem Intervallfasten seine Berechtigung und Wirkung nicht abgesprochen.
Positive Effekte
Auch wissenschaftliche Studien belegen die positiven Effekte. „Beim Intervallfasten wird aber oft suggeriert, dass während der erlaubten Essenszeiten grundsätzlich alle Lebensmittel erlaubt sind. Die Energieaufnahme kann durch eine ungünstige Lebensmittelauswahl jedoch trotz Fastenzeitraum zu hoch sein. So lernen viele Fastende außer dem „Aushalten des Nahrungsverzichts“ nichts über eine ausgewogene Ernährung“, sagt Führling. „Im Gegenteil, manche Personen schlagen sogar noch mehr zu, um die folgenden Fastenzeiten besser durchzustehen.“
Langfristig profitieren
Die Diätologin ist überzeugt: „Wer das Intervallfasten als Einstieg in eine Ernährungsumstellung nutzt, kann langfristig von den positiven Wirkungen profitieren.“ Optimal sei eine gesunde Ernährung bestehend aus drei ausgewogenen und vollwertigen Mahlzeiten, zwischen denen keine Kalorienaufnahme stattfinden soll. Also keine Zwischenmahlzeiten, Snacks oder kalorienhaltigen Getränke. Auch Obst sollte man nur zu den Hauptmahlzeiten essen, zum Beispiel als Dessert. Generell gilt: Senioren, Schwangere, Stillende oder Kinder sollten gänzlich auf das Fasten verzichten. Gleiches gilt für Menschen mit bestimmten Krankheiten wie Essstörungen bzw. Leber- und Nierenkrankheiten.
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