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Steyrer Hebammen nehmen Angst vor dem Ungewissen

Angelika Hollnbuchner, 08.08.2019 08:59

STEYR. Die erste Geburt wirft für die werdende Mutter Fragen und Unsicherheiten auf. Weil Angst jedoch ein schlechter Begleiter für die bevorstehende Kraftanstrengung ist, achten die Hebammen am Klinikum Steyr darauf, diese zu nehmen bzw. möglichst gering zu halten.

Elisabeth Gruber (li.) und Marianne Grüllenberger sind Hebammen am Klinikum Steyr. Foto: OÖGS
Elisabeth Gruber (li.) und Marianne Grüllenberger sind Hebammen am Klinikum Steyr. Foto: OÖGS

Marianne Grüllenberger arbeitet seit rund 25 Jahren am Klinikum Steyr und hat 2.500 Babys auf die Welt geholfen. „Wesentlich ist, wie man mit Ängsten vor der Geburt umgeht und dass man ihnen nicht zu viel Raum gibt“, weiß die Hebamme. Die erste Schwangerschaft sei mit viel Neuem und Ungewissheit verbunden. In dieser Zeit brauche es neben kompetenter Information auch großes Einfühlungsvermögen. Vor allem der Gedanke an die Geburt lässt Raum für Spekulationen und das Schüren von Ängsten. „Hier ist es wichtig, zuverlässige Informationen einzuholen. Und: Weniger ist mehr. Durch allzu viele Infos, etwa aus dem Internet, werden Erstgebärende oftmals sehr irritiert und verwirrt“, betont Grüllenberger.

Jede Geburt ist individuell

Am Klinikum Steyr kommen jährlich rund 1.100 Babys zur Welt. Das Credo der Geburtshelferinnen dort lautet: Eine Geburt ist nicht planbar und verläuft stets individuell. Insofern helfen keine Geburtsgeschichten aus dem Bekannten- und Freundeskreis oder dem Internet, bestätigt Primar Hermann Enzelsberger, Leiter der Abteilung. Diese führen eher zu Stress, Angst und Druck. Es sei daher sehr wichtig, niemals Geburten zu vergleichen. Jede Gebärende habe ihre eigene Geburtsgeschichte.Das Klinikum Steyr bietet zur Geburtsvorbereitung Kurse, Kreißzimmerführungen und Storchenpartys an. Ganz besonders achten die Hebammen jedoch darauf, auf die Ängste der werdenden Mütter einzugehen. Beratung für Schwangere gibt es unter der Hebammen-Hotline Tel. 050 554 66-23900 oder direkt in der Schwangerenambulanz, der Hebammensprechstunde oder der Stillambulanz.

Tipps für werdende Mütter

Gemeinsam mit der leitenden Hebamme Elisabeth Gruber hat Marianne Grüllenberger die wesentlichen Ratschläge für Schwangere zusammengefasst: „Man sollte sich Gutes tun: Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, frische Luft, Ruhe, ein positives Umfeld, Gespräche.“ Wichtig sei auch, die eigene Angst während der Schwangerschaft und der Geburt zuzulassen, den Schmerz zu integrieren und den Widerstand loslassen zu können.

Dem Körper vertrauen

Wichtigstes Werkzeug für schwangere Frauen wäre die innere Gewissheit, diesen Weg zu bewältigen und sich mit der Atmung Raum dafür zu schaffen, die Kontrolle, alle Pläne und Erwartungen abzulegen und sich und dem eigenen Körper zu vertrauen. „Die Freude über das Kommende sollte überwiegen“, weiß Elisabeth Gruber. „Nehmen die Ängste überhand, sollte man das rechtzeitig aufzeigen und ansprechen.“ Die erfahrenen Hebammen am Klinikum Steyr wissen, wie man damit umgeht.


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