Reichramings Bürgermeister Haslinger tritt überraschend zurück
REICHRAMING. Seit 31. Dezember 2019 ist Reinhold Haslinger (SPÖ) nicht länger Bürgermeister. Ab 1997 an der Spitze der Gemeindepolitik, hat der 74-Jährige jetzt sein Amt überraschend niedergelegt.
Wie Amtsleiter Gerald Steindler bestätigt, war das Aufhören von Haslinger zwar schon länger im Gespräch, der endgültige Entschluss sei aber relativ kurzfristig gekommen. “Der Zeitpunkt hat einfach gepasst, ich glaube, es braucht für die Gemeinde eine inhaltliche und personelle Veränderung“, so Haslinger selbst über seinen Rücktritt. Für ihn stand immer ein zukunftsfittes Reichraming im Mittelpunkt seiner Entscheidungen, das sei jetzt nicht anders. Zugleich gesteht der 74-Jährige, dass das Ende seiner Amtszeit nicht spurlos an ihm vorübergeht. “Es ist ein Privileg, mehr als zwei Jahrzehnte lang für eine Gemeinde wirken zu dürfen. Nun hoffe ich auf neue Kräfte für Reichraming. Als projektorientierter Mensch wünsche ich mir, es geht entsprechend weiter. Die Gemeinde braucht das.“
Gemeinderat regelt Nachfolge
Sobald eine Abstimmung mit Bezirkshauptfrau Carmen Breitwieser erfolgt ist, soll seine Nachfolge im Reichraminger Gemeinderat neu geregelt werden – gewählt wird möglichst noch im Jänner. Die im Gemeinderat vertretenen Fraktionen von SPÖ und ÖVP sind nun aufgerufen, ihre Vorschläge für die neue Besetzung des Bürgermeister-Sessels einzubringen. In der Zwischenzeit übernimmt Vizebürgermeister Michael Schwarzlmüller (58) die Agenden des Ortschefs. Er will auch als Kandidat um die Nachfolge Haslingers antreten. Die SPÖ hält in Reichramings Gemeinderat 11 von 19 Mandaten.
„Menschliche Politik“
Reinhold Haslinger war von Berufs wegen Stratege und Taktikspezialist bei der Cobra und 22 Jahre lang Ortschef. Nach dem völlig überraschenden Tod von Udo Block war er ins Bürgermeisteramt gewählt worden. „Reini Haslinger hat damals in einer schwierigen Situation in Reichraming die Verantwortung übernommen, wofür ich mich sehr herzlich bei ihm bedanke“, so SP-Bezirksparteivorsitzender Markus Vogl. “Besonders mit der Arena Schallau ist ihm die Realisierung eines naturbelassenen, nachhaltigen und wunderschönen Freizeitparks gelungen. Er stand für eine menschliche Politik getragen von gegenseitigem Respekt.“
Haslinger selbst sei auf viele Projekte stolz, die gerade im Bereich Infrastruktur in Reichraming verwirklicht werden konnten, darunter etwa die Ortsplatzerneuerung. Inwiefern er sich weiter ins Gemeindegeschehen einbringt, lässt er auf sich zukommen. „Meine Inspiration leidet nicht unter altersbedingter Abnützung“, verrät er immerhin und bekräftigt, er wolle sich für Reichraming weiterhin hörbar zu Wort melden, wenn er es für wichtig halte.
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