100 Tage auf der Intensivstation
STEYR/KIRCHDORF. Der erste Covid-Patient in Oberösterreich wurde am 8. März 2020 im Phyrn-Eisenwurzen-Klinikum (PEK) in Steyr aufgenommen. Das Spital zieht nach einem Jahr Corona-Pandemie eine Bilanz.
Rund 800 Covid-Patienten wurden bisher an den PEK-Standorten in Steyr und Kirchdorf betreut, über 100 davon mussten auf die Intensivstation. Zählte man in der ersten Welle bis Ende April 52 Corona-Patienten, schlug die zweite Welle auch in der Region voll zu. Im November und Dezember waren es fast 600 Personen im Krankenhaus. Das Virus trifft alle Altersgruppen, am stärksten jedoch die Älteren. Im Durchschnitt sind spitalspflichtige Covid-Erkrankte 71,2 Jahre alt. Und je älter sie sind, desto schwerer ist auch der Verlauf der Krankheit.
121 Tote bis Ende Februar
Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum sind bisher 121 Menschen an/mit Corona verstorben (Stand Ende Februar). Das Alter der Todesopfer liegt dabei zwischen 40 und 97 Jahren, das Durchschnittsalter bei 82 Jahren. Die durchschnittliche Behandlungsdauer der mit Corona infizierten Patienten beträgt gut zwölf Tage. Schwerer Erkrankte bedürfen durchschnittlich einer intensivmedizinischen Betreuung für 9,6 Tage. Jedoch gibt es auch besonders schwere Krankheitsverläufe, wie der Fall einer 76-Jährigen zeigt.
Rekordwert in OÖ
Die Frau musste aufgrund ihrer Covid-Erkrankung für insgesamt 160 Tage im PEK Steyr behandelt werden, so lange wie niemand sonst in Oberösterreich. Davon verbrachte die 76-Jährige 100 Tage auf der Intensivstation. Trotz der Langzeitbeatmung konnte sie das Klinikum gesund verlassen. Ein weiterer Lichtblick war der Impfstart im PEK Mitte Jänner. Seither wurden fast 2.000 Mitarbeiter geimpft. Mehr als 900 haben bereits beide Teilimpfungen erhalten und damit den vollen Impfschutz.
Dank an Mitarbeiter
„Unsere Mitarbeiter haben in dieser so fordernden Zeit Großartiges geleistet und leisten das noch immer. Innerhalb kürzester Zeit mussten wir unser Klinikum und den Betrieb an die Corona-Pandemie anpassen. Ohne den außerordentlichen und standortübergreifenden Einsatz aller Berufsgruppen in beiden Häusern wäre das nicht möglich gewesen“, sagt der Ärztlicher Direktor Michael Hubich. Stolz auf das Team ist auch Pflegedirektorin Walpurga Auinger. „Mitarbeiter haben sich freiwillig zum Dienst auf Covid-19-Stationen gemeldet und sich dort vorbildlich eingebracht. So konnten selbst in Zeiten der Krise Patienten stets mit Empathie, Fachkompetenz und dem höchstmöglichen Einsatz versorgt werden.“
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