Streuobstwiesen: Themenweg gibt altes Wissen weiter
WALDNEUKIRCHEN. Eine Wanderung rund um den „Hansberg“ lädt zum Entdecken der heimischen Obstbaumkultur ein.
Die Idee einer Obstbaum-Beschilderung entstand im Vorjahr bei der Ernte, als der „Hansberg“ (eine Miniatur des Traunsteins)bei Hans Burghuber aufgestellt wurde. „Ich möchte, dass auch meine Enkel noch wissen, was das alles für Obstbäume sind“, sagte Nachbar Hans Dietermayr und zählte gleich einmal die Landl- und Winawitzbirnbäume, den Bohn- und Klarapfel auf. Eine kleine Gruppe von Interessierten überlegte sich sogleich mögliche Texte und wie man die Schilder an den alten Riesen befestigen könnte. Mit Hans Holzer ging es Schritt für Schritt an die Umsetzung.
Von der Blüte bis zur Ernte
Infoschilder in modernem Design und mit QR-Codes führen nun seit Kurzem in Waldneukirchen – Steinersdorf an mehr als zwanzig alten und jungen Apfel- und Birnbäumen vom „Bicker“ und „Schaurgut“ vorbei. Von der Blüte bis zur Ernte können Wanderer oder Spaziergänger den Wandel der Obstbäume beobachten und so manches über Ko-Birn, Hoanlbirn, d´guate Graue, Büllerbirn oder Erbachhofer, Bohnapfel und Gravensteiner lernen. Finanziert wurden die Schilder vom Seniorenbund und den Waldneukirchner Bauern. Als möglicher Ausgangspunkt bietet sich die Volksschule an. Von dort geht es entlang des Themenweges „Jagd und Natur“ zur Waldkapelle, zum „Bicker“ und „Hansberg“ und entlang der Stögermairstraße. Länge: ca. drei Kilometer
Streuobst prägt Landschaft
„Blickt man in der Geschichte zurück, so kommt das Wort Most aus dem Lateinischen „Mustus“, was frisch und lebendig bedeutet“, weiß die Waldneukirchner Historikerin Katharina Ulbrich. „In Österreich förderten Erzherzogin und Kaiserin Maria Theresia und ihr Nachfolger Kaiser Joseph II. besonders die Landwirtschaft und die Pflanzung von Obstbäumen.“ Lange Zeit gab es den von Maria Theresia und Joseph II. angeregten Brauch, nach der Hochzeit an einem Bauernhof einen Obstbaum zu pflanzen.
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