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Haidershofner Bauern eröffnen Hofläden: "Qualität von rund umadum"

Angelika Hollnbuchner, 09.06.2021 12:00

HAIDERSHOFEN/BEHAMBERG. Für den Erhalt einer nachhaltigen, kleinstrukturierten Landwirtschaft ist die Direktvermarktung heute wichtiger denn je. Immer mehr Bauern tun sich dafür zusammen. Auch in Haidershofen und Behamberg.

Die Hofgenuss-Bauern: (von links) Alexander Steindl, Martin Flankl, Ralph Brandstötter, Rudolf Graf jun., Johannes Streßler, Johann Fürst, Thomas Leitner (Foto: privat)

In den zwei nö. Nachbargemeinden der Stadt Steyr haben sich zuletzt sieben bäuerliche Betriebe zusammengeschlossen, um ihre Erzeugnisse an den Mann und die Frau zu bringen. Die gemeinsame Dachmarke heißt „Hofgenuss - von rund umadum“. Um Kräfte zu bündeln, entstanden zwei Selbstbedienungs- und ein Bedienerhofladen.

Selbstbestimmt

„Die Idee ist, miteinander ein umfangreicheres Sortiment qualitätsvoller Urprodukte anzubieten und deren Vermarktung selbst in die Hand zu nehmen“, erklärt Mosterzeuger Thomas Leitner vom Aichberghof. Neben ihm sind fünf weitere Haidershofner im Boot: Johann Fürst hat sich auf Gourmet-Geflügel spezialisiert – von der Brüterei bis zum Zerlegen findet hier alles am Betrieb statt. Alexander Steindl vom Naturhof Wieser erzeugt Bio-Schweinefleisch, Bio-Rohmilch und Naturjoghurt, Johannes Streßler betreibt eine Gärtnerei. Bei Martin Flankl tummeln sich die Hühner unter freiem Himmel, bei Mathias und Rudolf Graf sind es Schweinderl. Aus Behamberg steuert Ralph Brandstötter Wieseneier aus mobiler Freilandhaltung bei. Von Nudeln über Turopolje-Speck bis Barbarieente bekommt man bei den Hofgenuss-Bauern.

Jungbauern denken nachhaltig

Allesamt zwischen 25 und 45 Jahre jung, haben die Mitglieder des Hofgenuss-Netzwerkes innerhalb der letzten Jahre konventionelle Höfe neu und nachhaltig ausgerichtet, dafür ordentlich investiert. Aber auch die Erzeugnisse umliegender Bauern gibt es zu erstehen: Kürbiskernöl, Tafeläpfel oder Honig zum Beispiel. Was ins Sortiment darf, passe zu den Hofgenuss-Anforderungen, erklärt Leitner. „Der CO2-Fußabdruck der Produkte beschränkt sich dank bewusster Arbeitsweisen auf das nötige Minimum“, so der 31-Jährige. Bei ihm am Betrieb steht der erste Apfelbaum direkt am Presshauseck. Dessen Früchte legen gerade einmal 20 Meter Luftlinie zurück, um verarbeitet zu werden.

Freude am bewussten Einkauf

Seit der Krise greifen die Menschen noch bewusster zu regionalen Lebensmitteln, widmen der Besorgung auch gerne etwas Zeit, bestätigt Leitner. Beim Bauern direkt einzukaufen, fördere die Wertschätzung fürs Essen am Teller. Der Hofladen ist damit eine Zukunftschance für die klein- strukturierte Landwirtschaft. „Nicht umsonst wird Österreich als Feinkostladen Europas bezeichnet“, so Leitner. Die persönliche Beziehung zum Konsumenten ist den Hofgenuss-Bauern jedenfalls wichtig: „Man bekommt bei uns jederzeit auch Einblick in unsere Produktionsräume und Ställe. Transparenz schafft Akzeptanz.“

Hofgenuss-Selbstbedienungsladen Brandstötter (Schwerpunkt Eier & Nudeln) Huberstraße 10 in Behamberg täglich, 6–21 Uhr Tel. 0664/1530235 Hofgenuss-Selbstbedienungsladen Leitner (Schwerpunkt Most, Saft & Frizzante) Aichberg 3 in Haidershofen täglich, 6–21 Uhr Tel. 0664/4122388 Hofgenuss-Bedienerladen Fürst (Schwerpunkt Geflügel-Frischfleisch), Vestenthal 131 Geöffnet an vorangekündigten Verkaufstagen und nach Vereinbarung: Tel. 0664/73450500


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