Klinikum-Mitarbeiter fühlen sich um Corona-Bonus gebracht
BAD HALL/BAD SCHALLERBACH. 500 Euro Covid19-Bonus erhielten 2021 bundesweit Mitarbeiter in Pflegeberufen. Die Belegschaft in den Kliniken Bad Hall und Bad Schallerbach wartete allerdings vergeblich auf eine Sonderzahlung.
Die Standorte in Bad Hall und Bad Schallerbach werden von der Klinikum Austria geführt. Diese hatte nach Beschwerden seitens der Belegschaft in einem offenen Brief klargestellt, dass für Privatkrankenanstalten kein Covid19-Bonus 2021 seitens der Bundesregierung vorgesehen war.
Gewerkschaft: Frist versäumt
Laut Gewerkschaft hätten die Mitarbeiter der Klinikum Austria in den Standorten Bad Hall und Bad Schallerbach aber sehr wohl einen Covid19-Bonus erhalten können. Dieser wäre nämlich vom Land Oberösterreich zugesagt worden. Erst Mitte Jänner 2022 - und damit zu spät - wurde von der Klinikum Austria GmbH an die Abteilung Gesundheit des Landes Oberösterreich ein Antrag auf Kostenrefundierung gestellt. „Aus gewerkschaftlicher Sicht müssen wir leider feststellen, dass die Klinikum Austria trotz Zusage und Erfüllung der Förderungskriterien in Bezug auf die Mitarbeiter keinen Coronabonus zur Auszahlung gebracht hat und somit auch keinen Anspruch auf Kostenrefundierung seitens des Bundes hat. Hätte die Klinikum Austria bis 31.12.2021 einen Coronabonus an die Mitarbeiter ausbezahlt, hätte es auch entsprechende Refundierungsmöglichkeiten gegeben. Seitens der Betriebsrsäte gab es mehrmals Aufforderungen an die Geschäftsleitung, einen Coronabonus für die Mitarbeiter zu beanspruchen und auszubezahlen“, heißt es in einem Schreiben der Gewerkschaft.
Auszahlung stand nicht zu
Die Klinikum Austria wehrt sich gegen die Vorwürfe. „Faktum ist, dass die Ausbezahlung des Covid19-Bonus an das Gemeinnützigkeitsprinzip der Krankenanstalten gebunden war. Nachdem die Häuser der Klinikum Austria Gruppe allerdings überwiegend mehrheitlich private Krankenanstalten sind, stand unseren Mitarbeitern – aufgrund der gesetzlichen Vorgaben – leider keine Auszahlung zu. Dennoch wurde über Ersuchen des Betriebsrates unsererseits eine Ausbezahlung des Bonus innerhalb einer vom Land Oberösterreich genannten Nachfrist beantragt. Der Antrag wurde abgelehnt – aufgrund der nicht gegebenen 'Gemeinnützigkeit' war das leider so zu erwarten“, sagen die Geschäftsführer Christian Köck und Stefan Günther.
Freiwillige Leistungen
Auch für sie sei die Ungleichbehandlung bei den Covid-Boni nicht nachvollziehbar. „Als Zeichen der Anerkennung haben Mitarbeiter im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten u.a. zusätzliche Urlaubstage und Gutscheine bis zu einer Höhe von 540 Euro erhalten. Diese freiwilligen Leistungen wurden mit den Betriebsräten abgestimmt und im Aufsichtsrat mit deren Zustimmung beschlossen“, so Köck und Günther. „Die von der Gewerkschaft erhobenen Vorwürfe möchten wir daher in aller Deutlichkeit zurückweisen, da weder eine (behauptete) mündliche Zusicherung der Oberösterreichischen Landesregierung noch ein dementsprechendes Schreiben existiert. Der Ordnung halber erlauben wir uns festzuhalten, dass zur Klärung der Behauptungen keine Kontaktaufnahme der Unterzeichner des Gewerkschaftsbriefes mit uns erfolgt ist.“
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