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"Ich bin gerade dabei, mein Hobby zum Beruf zu machen"

Robert Hofer, 25.10.2022 13:07

BAD HALL/SCHIEDLBERG. Martin Kranawetter ist Sammler aus Leidenschaft. Der Traum des 37-Jährigen ist ein eigenes Museum.

Martin Kranawetter hat auch am Dach der Halle Oldtimer ausgestellt. (Foto: rh)
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Fein säuberlich reiht sich in einer Halle im Schiedlberger Ortsteil Waidern ein Oldtimer an den anderen. Martin Kranawetter führt beim Tips-Besuch stolz durch sein Reich. Ein 1966er-Käfer in Rot sticht ins Auge. „Das war mein erstes Auto, ich habe es 2003 gekauft“, erzählt der 37-Jährige, der in Bad Hall lebt. Die Leidenschaft für alte Fahrzeuge begann bei Kranawetter vor über 20 Jahren. „Als ich 16 war hat mich mein Cousin mit einem 60er-Käfer besucht.“ Zwei Jahre später war auch er Besitzer seines ersten VW Käfer, der damals 80.000 Kilometer am Tacho hatte. „Jetzt hat er 104.000 Kilometer und läuft immer noch einwandfrei“, so der Sammler.

Breites Sammel-Spektrum

Beruflich hatte der Bad Haller lange mit Autos zu tun, war bis vor zwei Jahren als Fahrschullehrer tätig. Zuletzt arbeitete er in der Holzindustrie. „Das war aber nicht so meines. Jetzt bin ich gerade dabei, mein Hobby zum Beruf zu machen.“ In den letzten zwei Jahrzehnten sammelte Kranawetter jede Menge. Etwa 20.000 Stück Automobilzeitschriften, Blechspielzeug und Matchbox-Autos, alte Möbel, Fahrräder, Elektrogeräte, Lampen, Uhren, Radios oder Fernseher. Mit den Oldtimern ging es 2014 richtig los, seit damals hat er die Halle in Waidern zur Verfügung. Mit den Nachbarn kommt der Sammler gut aus, jeden Sommer wird bei ihm ein Dorffest gefeiert.

40 Oldtimer

Die Fahrzeug-Sammlung ist mittlerweile auf 40 Stück angewachsen, die alle aus den 1960er, 70er und 80er-Jahren stammen. Zunächst lag der Schwerpunkt auf Käfer und VW-Bussen, doch auch alte Ostblock-Autos wie Trabant, Wartburg oder Lada haben es Kranawetter angetan. Besonders stolz ist er auf einen Mercedes 280 SE 3.5 Coupe. „Den werde ich sicher nie verkaufen.“ Ansonsten trennt sich der Bad Haller immer wieder von Fahrzeugen, neue kommen stetig dazu. „Ich habe meine Augen immer offen, bin viel unterwegs und bekomme natürlich auch Insider-Tipps. Am meisten Freude machen die Scheunenfunde“, sagt Kranawetter. Früher hat er auch viel an den Fahrzeugen geschraubt. „Dafür habe ich jetzt weniger Zeit, in erster Linie bin ich Sammler.“

Museum geplant

Formel1-Rennen sind für Kranawetter nicht interessant. „Ich habe das Fernsehen vor fünf Jahren eingestellt. Gerne bin ich europaweit bei Oldtimer-Motorsport-Veranstaltungen dabei, wo es auch entsprechende Märkte gibt.“ Reisen, die er in der Regel mit einem VW Bully unternimmt, haben in der Regel mit seiner Leidenschaft zu tun. Selbst hat sich der 37-Jährige in der Szene längst einen guten Namen gemacht und bekommt daher regelmäßig Besuch. „Ich führe fast jedes Wochenende Gruppen aus ganz Österreich durch meine Halle und knüpfe so auch neue Kontakte.“ Kranawetter hat eine große Vision, die er verwirklichen möchte. „Das Ganze soll ein Museum werden, dass dann auch regelmäßige Öffnungszeiten hat.“


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