SIERNING. Corona und all seine Nebenwirkungen waren für Rudolf Steiner der Auslöser, Gedichte zu schreiben. Fünf Bände mit passenden Fotos hat der 79-Jährige zusammengestellt.
„Ich kann auf ein turbulentes Leben zurückblicken“, sagt der gebürtige Salzburger Rudolf Steiner. Nach mehreren einschneidenden Lebenssituationen kam er nach Sierning, wurde Mitglied beim Alpenverein und führte mit seiner Lebensgefährtin Wanderungen mit Senioren durch. „Fotografiert habe ich schon als Jugendlicher“, erzählt der heute 79-Jährige, der als Mitglied des Fotoclub Steyr erfolgreich an Landes- und Bundesmeisterschaften teilnahm. Auch die Adventausstellung in Garsten gestaltete Steiner jahrelang mit.
Corona als Startschuss
Zeichnen und Malen haben den Sierninger ebenso stets begeistert wie das Reisen, auch erste Gedichte schrieb er für spezielle Anlässe. „Als Corona kam, habe ich meine Aufzeichnungen durchforstet. Weil es zu wenig Material für einen Band war, begann ich zu schreiben“, erzählt Steiner, der mittlerweile über 200 Gedichte beisammen hat und diese auf fünf Büchlein aufgeteilt hat. „Anfangs schrieb ich in Hochsprache, das habe ich schnell geändert, weil die Mundart nicht aussterben darf“, so der 79-Jährige. Mit seinen Werken will er Mitmenschen Freude und Trost spenden und schon bald eine erste Lesung abhalten.
Gedichte von Rudolf Steiner
Neugierig
Vo wo, woass’t denn du, des scho wida?
Hö’r i oft, des is ma, går ned zwida.
Nå då muasst håld fråg’n,
wia håt se denn des zuagetrå’n?
Du muass’t de hald rian,
dich informier’n.
Åns sag‘ i euch jedenfålls,
i bin ned neugierig, åber wissen mecht i åll’s.
Gedanga
Håt vo euch wer an Gedånga,
wia woi des, zua is gånga.
Dass unsa Welt so lebenswert is,
då håt wer ‘zaubert des is g’wiss.
Leb’n …
Leb’n, liab’n und låcha
Und tausend åndre Såcha.
Humor, Lebenslust und Toleranz
Und sunst koane Tanz.
Selbst der beste Medikamentenhåndel,
ersetzt koan g’sunden Lebenswåndel.
Des einwendige Leucht’n
Du glaub’ st dass des Äter dir was nimmt.
I muass da soag’n, dass des ned stimmt.
I’wat, gånz im G’hoaman kimmt ma via,
a einwendigs Leucht’n is in dia.
Des hoamlige Liacht in dir, in deine Aug’n,
des mecht i auf goa koan Fåll ned laug’n.
Ålle Leit bewundern di,
genau a so wia i.
A jeda, der des kennt, wü bei dir sein,
i natürli a, des tuat mi sakrisch g’frein.
Singen
Im Freien, kannt‘ ma wieda singa,
zum Åbstand hålt’n, miass‘ ma d‘ Leit no‘ bringa.
A so a Singåbend, der wär‘ wundaschee’n,
i glaub‘ , des miassat, wieda geh’n.
Mir san iazt a bissal schlauer,
gemeinsam singa, des bringt a „Power“.
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