"Beim Auslandssemester zählt die Erfahrung, nicht die Destination"
LAUSSA. Viktoria Steindler studiert an der FH Steyr Internationales Logistik-Management (ILM), ihr Auslandssemester verbrachte die 20-Jährige in Zagreb.
Die kroatische Hauptstadt sei nicht ihre erste Wahl gewesen, dennoch zieht Viktoria Steindler ein positives Fazit, nachdem sie von Ende August bis kurz vor Weihnachten das dritte Semester ihres ILM-Studiums in Zagreb verbrachte. „Es ist nicht der populärste Ort für eine Auslandssemester, aber es kommt auf die Erfahrung an, nicht auf die Destination“, so die Studentin. Zagreb ist nur 4,5 Autostunden von Steyr entfernt und bietet weitere Vorteile. „Es ist günstiger als etwa Frankreich oder Skandinavien, zudem ist das Meer sehr nahe“, sagt Steindler, die in der Freizeit Ausflüge nach Krk, Zadar, Split oder Budapest machte und auch den Zagreber Hausberg Sljeme bestieg. Positiv überrascht war sie vom Nachtleben. „Das ist hier sehr ausgeprägt, vor allem in der Tkalciceva - einer Bar-Straße.“
Berufsziel offen
Viktoria Steindler stammt aus Laussa, nach der Matura an der HAK Steyr startete sie ihr Studium an der FH. „Es gibt hier einen hohen Praxisbezug und einen persönlichen Kontakt zwischen Professoren und Studenten. Mein Berufsziel ist noch nicht ganz klar, Supply-Chain-Managerin oder Produktionslogistik“, schildert die 20-Jährige. Das Studentenleben in Zagreb war etwas anders als in Steyr. „Es gibt hier ein Quarter-System. Das heißt, das Semester ist nochmals in zwei Teile geteilt. Es gab laufend kleinere Prüfungen, um große am Ende des Semesters zu vermeiden.“ In den ersten drei Wochen lebte die Ennstalerin mit einer Studentin aus der Mongolei in einer WG, anschließend mit einer Deutschen. Ein Auslandssemester kann sie nur weiterempfehlen. „Man lernt so viele Menschen aus aller Welt kennen, verbessert seine Englischkenntnisse durch das Studium und den Kontakt mit anderen enorm. Es ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.“
Eine stolze Nation
Am meisten vermisst hat sie in Kroatien den heimischen Dialekt, unter den rund 500 internationalen Studenten waren sehr viele aus Deutschland. Die Kroaten würden es mit der Pünktlichkeit nicht allzu genau nehmen, sind aber eine sehr stolze Nation. „Das hat sich jetzt besonders mit dem dritten Platz bei der Fußball-Weltmeisterschaft gezeigt.“ Ab 1. Jänner löst in Kroatien der Euro die Kuna als Zahlungsmittel ab, die Bevölkerung sei vielfach skeptisch. „Man befürchtet dadurch höhere Preise“, so Steindler.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden