RTV-Video über Walk for Peace: Steyrer Pfarren verwahren sich gegen politische Vereinnahmung
STEYR. Vier Steyrer Pfarren veranstalteten am Lichtmesstag einen „Walk for Peace“ (Tips berichtete). Dass dabei ohne Genehmigung in der Kirche gefilmt wurde und FP-Vizebürgermeister Helmut Zöttl eine politische Wortmeldung abgibt, empört die Veranstalter.
Aufgrund der schlechten Witterung wurde der Friedensgang zum Taborturm zwar abgesagt. Für jene, die die Info nicht mehr rechtzeitig erreichte, versammelten sich vier Pfarrgemeinderäte am 2. Februar dennoch um 17.30 Uhr vor der Michaelerkirche mit dem Angebot an die Besucher, gemeinsam eine Lichter-Andacht in der Taborkirche zu feiern.
„Schon beim Eintreffen vor der Michaelerkirche filmte ein Team des RTV-Steyr am Kirchenvorplatz, was bei einer öffentlichen Veranstaltung ja nicht ungewöhnlich ist. Das Fernsehteam war dann vor der Friedensandacht um 18 Uhr auch bei der Taborkirche und interviewte vor dem Kircheneingang PGR-Obmann Johann Hausreither zur Intention des Projektes“, heißt es seitens Pfarre St. Michael.
„Religiöses Projekt für politische Absichten genutzt“
Wie auf Facebook in einem Video zu sehen sei, wurde dann jedoch von RTV auch der Steyrer Vizebürgermeister und FPÖ-Bezirksparteiobmann Helmut Zöttl auf Kirchengrund interviewt. „Wozu keine Genehmigung der Pfarre Tabor-Hl. Familie vorlag“, so die Veranstalter. „Dessen Statement war erkenntlich eine politische Botschaft und verbal mit einer Kritik am Bundespräsidenten der Republik Österreich Alexander Van der Bellen verbunden. Die Intention der vier Pfarren war ein gemeinsames Projekt für den Frieden und nicht die politisch einseitige Vereinnahmung durch einen Steyrer Lokalpolitiker, wie es in dem Facebook-Video augenscheinlich wird“, betonen die Pfarren.
Der Projekttitel „Walk for Peace“ (Gehen für den Frieden) sei für den 2. Februar mit Bedacht gewählt worden, heißt es in der Stellungnahme der Veranstalter. „Funktionäre aller demokratischen Parteien - wie überhaupt alle Menschen guten Willens, egal welcher Weltanschauung - waren zur Teilnahme an diesem Friedensprojekt herzlich willkommen. Die Pfarre St. Michael verwahrt sich aber entschieden dagegen, dass ein religiöses Friedensprojekt und eine christliche Feier in einem Gotteshaus für politische Zwecke vereinnahmt wird und eine von vielen friedensbewegten Menschen mit großem Engagement vorbereitete und gestaltete Veranstaltung dazu genutzt wird, eigene politische Absichten zu verfolgen. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen von vielen Teilnehmenden ermutigen uns, dieses Friedensprojekt trotz dieses bedauerlichen Fauxpas im Facebook-Video auch in Zukunft fortzusetzen.“
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