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Leserbrief zu Gebührenpflicht und Parkkarten am Tabor

Online Redaktion, 17.11.2023 12:06

STEYR. „Ist unsere Stadtpolitik sozial oder einfach nur berechnend?“ Diese Frage stellen sich Bewohner mit Migrationshintergrund aus dem Stadtteil Tabor in ihrem Leserbrief.

 (Foto: Tips)
(Foto: Tips)

Zweiteres wird sicher zutreffen, denn die gebührenorientierten Vorgänge rund um die neue Kurzparkzone Tabor Süd sind in Zeiten wie diesen, abzulehnen. Die Dauerparkplätze sind sicher weniger, aber man kann durch gezielte Überlegungen, Planungen andere Möglichkeiten suchen und umsetzen. Die Frage ist nur, will man das seitens der Politik überhaupt? (ein Beispiel wäre den Parkplatz neben dem HEY Steyr, die Fläche neben der Stadthalle anzukaufen und zu einem kostengünstigen Parkplatz für alle, natürlich umweltfreundlich auszurichten. Es ist nicht erforderlich, dass weitere Wohnprojekte errichtet werden und Boden versiegelt wird.)

Für alle ist eines erkennbar, Jeder wird aktiv zur Verbesserung des negative Stadtbudgets mitwirken. Ihr dürft euch ein Parkpickerl um 54,40 Euro jährlich kaufen. Wenn ich bedenke es gibt ca. 4.000 oder mehr Fahrzeughalter unter den betroffenen Anwohnern/Pendlern, diese haben drei Möglichkeiten: Entweder wegziehen, einen Garagenparkplatz zu mieten oder sich einen anderen Arbeitsplatz zu suchen. Brave Bewohner und Pendler werden zur Kasse gebeten, berechnete Einnahmen bei ca. 4.000 Anträgen jährlich ca. 200.000 Euro

In Zeiten der steigenden Mieten und Betriebskosten, der hohen Energie und Lebensmittelpreise, der Ängste und Sorgen der Gesellschaft ist dies sozial gegenüber den Betroffenen nicht vertretbar.

Glaubt nicht den Worten, dass man aufgrund von Beschwerden von Anwohnern wegen Dauerparker von außen handelte - nein. Schon seit Jahren oder Jahrzehnten sind die Parkplätze im Bereiche Tabor Süd durch die Genehmigung und Neuerrichtung der Stadthalle, des ATP-Neu, von Wohnprojekten und anderer bauliche Veränderungen weniger geworden.  Immer wurde gesprochen von Ersatzlösungen seitens der Politik. Nichts hat sich verändert und getan, wo sind die Ersatzlösungen?

Wie und was tun 2024 die betroffenen Mitarbeiter in den Firmen, Handelsunternehmen, den sonstigen Institutionen und im Pflegebereich, müssen diese dann auf ihre Fahrzeuge verzichten oder kommt eine Pendlerparkkarte?

Wird eine Pendlerkarte eingeführt, gilt diese dann auch für Schüler, Studierende und Lehrpersonal in den höheren Schulen. Es kauft sich jeder eine Parkkarte und siehe da, es hat sich dann nichts verändert - die Fahrzeuganzahl bleibt gleich und die Parkplätze werden nicht mehr. Eine Maßnahme ohne Erfolg – außer Gebühreneinnahmen.

Die Aussagen und mündlichen Zusagen von den Park & Work-Lösungen, hörte man schon bei der Parkraumbewirtschaftung im Wehrgraben und rund um den Wieserfeldplatz, wo sind die Lösungen?

Eines ist aber sicher, es kommt zu verschärften Überwachungen, um neben den Parkkartenerlösen die Einnahmen für den Straßenerhalter durch die Strafgelder zusätzlich zu steigern.  

Folgewirkung der Kurparkzone Neu werden sein:

Absiedelung von Unternehmen/Arbeitsplätzen.

Weniger fachkompetentes Personal in den sozialen Bereichen ATP, Lebenshilfe, fehlendes Lehrerpersonal in den höheren Schulen.

Leerstehende Altwohnung im Stadtteil Tabor,- da kein Zuzug mehr stattfinden wird, um für das Parken zu zahlen.

Weniger Kaufkraft der Bewohner und eine Reduzierung der Bewohnerzahlen und Steuereinnahmen für die Stadt.

Weniger Interesse und Studierende in der Fachhochschule, dem Aushängschild der Stadt Steyr.

Verbesserungen -Überlegungen ohne Gebühren:

Man kann durch Errichtung von Schrägparkplätze, effizienteren Markierungen und durchdachten Einbahnsystemen an bestimmten Straßenzüge Parkraum schaffen.

Diese Einbringen und Projektmöglichkeiten gab es und diese wurden stets negiert, sei es vor der Verordnung der Kurzparkzone im gesamten Wehrgraben und der Parkverbotszone Wieserfeldplatz- Frauengasse - Sierninger Straße.

Ein Nachgedanke:

Eines ist jedenfalls gewiss, einmal Gebühr, immer Gebühr, die sich jährlich erhöht. Zudem abgewanderte Unternehmen/Arbeitsplätze und gutes Personal kommen nicht wieder zurück.

Initiatoren, überlegen sie sich besser Lösungen als Parkplatzgebühren.

Leserbrief im Namen einer Gemeinschaft von Bürgern aus dem Stadtteil Tabor-Süd mit Migrationshintergrund.

Verfasst mit Unterstützung von Werner Graf

 


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