Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Forster leitet das Lebenshilfe-Wohnhaus

Robert Hofer, 07.03.2024 12:57

STEYR. Im Februar ging Andreas Kraync in Pension, ein ehemaliger Zivildiener ist nun neuer Leiter des Lebenshilfe-Wohnhauses in Steyr.

  1 / 2   Markus Forster mit den Bewohnern Judith Briedl und Andreas Poschmayr (rechts; bei der Lektüre der Tips Steyr) (Foto: Lebenshilfe OÖ)

Markus Forster ist über den Zivildienst zur Lebenshilfe gekommen – und geblieben: Seit 1997 arbeitet er im Lebenshilfe-Wohnhaus in Steyr, im Februar hat er die Leitung übernommen. „Ich wollte schon immer in den Sozialbereich, der Zivildienst in der Behindertenarbeit hat meine Berufswahl schlussendlich beeinflusst. Die Arbeit mit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ist für mich auch nach über 25 Jahren noch bereichernd. Es ist irrsinnig schön, mit unseren Bewohnern gemeinsam etwas zu erleben.“

Der zweifache Familienvater ist diplomierter Sozialbetreuer und Behindertenpädagoge, Fußballinteressierter und Tischtennisspieler. Die Begeisterung für diese Sportarten spiegelt sich auch in den verschiedenen Aktivitäten wider, die er für die Bewohner im Laufe der vergangenen Jahre geplant und umgesetzt hat. So hat er die Tischtennisgruppe im Wohnhaus Steyr gegründet und Tischtennisturniere für Menschen mit Beeinträchtigung organisiert – und den Bewohnern auch Besuche in den Fußballstadien von Red Bull Salzburg, Lask oder Vorwärts Steyr ermöglicht.

29-köpfiges Team

Im Wohnhaus der Lebenshilfe OÖ in Steyr leben 34 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung im Alter von knapp 30 bis 80 Jahren sowie der Hauskater Ludwig. „Aufgrund der höheren Lebenserwartung begleiten wir in unseren Wohngruppen bereits 15 Pensionisten. Damit werden Themen wie barrierefreies Wohnen, altersgerechte Freizeitaktivitäten und erhöhter bzw. veränderter Pflegebedarf der Bewohner immer wichtiger für unsere Arbeit“, sagt Forster.

Das Team im Wohnhaus Steyr ist für die sich ändernden Rahmenbedingungen gerüstet. Es besteht aus 29 gut ausgebildeten Mitarbeitern in allen Altersgruppen, darunter sind Diplomierte Sozialbetreuer, Altenfachbetreuer, Pflegeassistenten und Diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal. „Einige Mitarbeiter sind seit der Eröffnung 1994 im Wohnen Steyr beschäftigt und schaffen gemeinsam mit dienstjüngeren Mitarbeitern ein vertrautes, stabiles Umfeld für unsere Bewohner“, so Forster.

Wohnen mit Selbstbestimmung

Das Wohnhaus besteht aus drei miteinander verbundenen Einzelhäusern und liegt im Stadtteil Gleink. Das Zusammenleben kann man sich wie in einer WG vorstellen, die Bewohner haben ein eigenes Zimmer mit Sanitärbereich. Daneben nützt jede der drei Wohngruppen in ihrem Haus eine Küche und ein Wohnzimmer als Gemeinschaftsräume, es gibt für alle einen großzügigen Garten.

Der Garten und der Festsaal des Wohnhauses werden von den Bewohnern besonders geschätzt. „Wir holen uns den Garten gerne in das Haus herein, essen auf der Terrasse und genießen es, gemeinsam draußen zu sein“, erzählt Forster.

Im Wohnhaus Steyr wird Wahlmöglichkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe gelebt, so gibt es zum Beispiel im Festsaal regelmäßige Gruppensitzungen der gewählten Sprecher, bei denen überlegt wird, was man verändern oder verbessern könnte.

Dabei sein ist alles

Einige Bewohner betätigen sich in ihrer Freizeit gerne sportlich und nehmen immer wieder an Wettkämpfen teil, darunter bei den Special Olympics Sommerspielen. Der olympische Gedanke bezieht sich jedoch nicht nur auf sportliche Aktivitäten.

Die 34 Bewohner sind auch gut ins Ortsleben integriert und sehr gerne bei verschiedenen Veranstaltungen in Steyr dabei. Einige Fixpunkte im Jahreskalender sind das Feuerwehrfest, das Maibaum aufstellen, die Veranstaltungen des Musikvereines oder der Herbstmarkt der Pfarre Gleink.

Das Highlight des Jahres ist für die Bewohner der Feuerwehrball, man zieht sich fesch an und sitzt in der ersten Reihe. 2024 gibt es im Wohnhaus Steyr mehrere Anlässe zum Feiern: Das Wohnhaus wurde vor 30 Jahren eröffnet, die Vorbereitungen für ein Geburtstagsfest laufen bereits.

Im April erfolgt der Spatenstich für den barrierefreien Neubau eines weiteren Wohnhauses der Lebenshilfe in der Ferdinand-Hanusch-Straße am Tabor.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden