Einigung im Maibaum-Streit erzielt

Die Maibaumdiebe der Landjugend Wolfern haben zugesagt, einen neuen Baum zu bringen, nachdem der 24 Meter hohe Steyrer Maibaum bei einem missglückten Diebstahl-Versuch in der Nacht auf Donnerstag zu Boden krachte und an zwei Stellen brach.

Das beschädigte Material, wie etwa die Kränze des Maibaums oder Schrauben von der Halterung, werden ersetzt. „Und selbstverständlich erwarten wir uns eine gute Jause für unsere Mitarbeiter der Kommunalbetriebe, die in der Nacht ausrücken mussten, um den Stadtplatz zu sichern sowie für die Kameraden der Feuerwehr, die den Baum am Montag händisch aufgestellt haben. Damit ist die Sache für uns erledigt“, sagt Steyrs Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ). 

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Wir sind überrascht vom Echo, welches wir durch unseren Versuch, den Steyrer Maibaum zu stehlen ausgelöst haben. Leider wurde dadurch dieses traditionelle und schöne Brauchtum in ein völlig falsches Licht gerückt, was uns unendlich leidtut. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um unsere Sicht der Dinge darzustellen.

Es gibt ein Regelwerk, dass die Tradition Maibaumstehlen regelt. Wir haben uns in vollem Umfang an die darin enthaltenen Vorgaben gehalten. Der Steyrer Maibaum ist zwar beim Lösen aus der Verankerung umgefallen, hat dadurch aber nur einen kleinen Schaden in Form eines Risses erlitten. Im Liegen hätte der Maibaum auch schon „uns gehört“, wir hätten ihn mit nach Wolfern genommen und wie es das Brauchtum besagt so schnell wie möglich durch einen neuen Baum ersetzt. Beim Versuch den Abtransport zu beginnen, wurden wir dann von der Polizei überrascht, die uns daran hinderten den Maibaum – so wie es sich gehört – mitzunehmen.

Mit dem allergrößten Respekt vor den anwesenden Beamtinnen und Beamten möchten wir dennoch festhalten, dass – obwohl unsererseits auf die Brauchtumsregelung hingewiesen wurde - uns keine Gelegenheit gegeben wurde den Maibaum vom Stadtplatz zu entfernen, bzw. den Platz im Anschluss zu reinigen. Stattdessen wurde diese Aufgabe von der Exekutive direkt an die Steyrer Kommunalbetriebe übertragen, welche den Baum in Stücke geschnitten haben, um die Durchfahrt auf dem Stadtplatz zu gewährleisten. Wir konnten dagegen leider nichts unternehmen. Wir sehen uns für diese Zerstörung nicht in der Verantwortung und respektieren jedoch die Entscheidungen der Mitarbeiter der Stadt Steyr.

Wir stehen in vollem Umfang dazu, was wir gemacht haben. Wir wollten damit niemanden verärgern und vor allem wollten wir nicht, dass etwas beschädigt wird.

Alle weiteren Geschehnisse haben uns alle völlig überrannt. Durch einen sehr einseitig dargestellten Bericht seitens der Medien wurde unsere Aktion in ein falsches Licht gerückt und wir wurden ungerechtfertigt der Zerstörung „beschuldigt“.

Wir stehen zu der an uns geforderten Verantwortung und der Ersatzbaum ist bereits in Arbeit, und die Vorbereitungen für ein erneutes Aufstellen laufen. Die Landjugend hat die kaputten Girlanden und Kränze selbst repariert und wieder hübsch gemacht.

Dankenswerterweise hat sich die Wolferner Firma Mitter Group prompt bereit erklärt das Aufstellen per Kran zu unterstützen. Damit können wir auch die notwendige Sicherheit gewährleisten, die aufgrund der regnerischen Wettervorhersage nicht zuverlässig vorausgesetzt werden könnte. 

Der neue Baum in Steyr ist über 100 Jahre alt, und stammt aus einem Wald in Wolfern.

Wir nehmen seitens der Landjugend unsere gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst und werden am Platz des gefällten Baums als Gegenleistung neue Bäume pflanzen. Des Weiteren werden wir den alten Baum einer sinnvollen Verwertung zukommen lassen. So werden wir das Holz im Sinne der Allgemeinheit für den guten Zweck verwenden. Aus einem Teil des Baums werden wir eine Sitzbank für die Öffentlichkeit in Wolfern bauen und aufstellen. Wir möchten uns damit bei unseren Wolferner Mitmenschen bedanken, die uns in den letzten Tagen sehr viel Rückhalt gegeben haben, wir bedanken uns für die Baumspende, die Unterstützung der Firma Mitter Group und bei allen Mitgliedern und Freunden der Landjugend.

Wir werden unser Maibaum-Brauchtum auch in den nächsten Jahren weiterführen, weil wir Traditionen mit viel Stolz und Freude leben und als einen Teil unserer Jugendarbeit damit die österreichische Kultur erhalten und für künftige Generationen bewahren möchten.