Was vor dem Auto auf den Straßen unterwegs war
GROSSRAMING. Die Kutschen und Schlitten im Kutschenmuseum Gruber in Großraming erzählen Geschichten aus einer Zeit, in der die Geschwindigkeit noch nicht das Maß aller Dinge und Nachhaltigkeit selbstverständlich war.
Die Sammlung zeigt über 60 Fahrzeuge aus dem 18., 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Beschirrungen, Sättel und Schlittengeläute werden ebenso präsentiert wie das alte Handwerkszeug von Wagner und Sattler.
Ein Rundgang fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise und zeigt, was vor dem Auto auf den Straßen unterwegs war. Die Exponate reichen vom schweren, bäuerlichen Wagen über verschiedene Bürgerwägen bis zum vornehmen Landauer des Adels. Elegante Jagdwägen sind ebenso zu besichtigen wie Feuerwehr-, Brauerei-, Post-, Bäcker- und auch Leichenwägen. Das Herzstück der Sammlung ist eine Prunkkarosse aus dem Jahr 1780, die den oberösterreichischen Diözesanbischöfen als Galawagen diente.
Handwerkliches Können
Neben dem geschichtlichen Aspekt fasziniert das handwerkliche Können, von dem die Exponate zeugen. Die Gegend rund um Großraming mit dem eigenen Pferdegespann zu entdecken, ist eine weitere Möglichkeit, sich in die Vergangenheit zurück zu versetzen und Langsamkeit zu „erfahren“.
Zudem wird das Museum als vielseitiges Kulturzentrum genützt. So bespielt seit 2008 die Theatergruppe „Bühne Großraming“ die Freilichtbühne im Innenhof des Museums. Jährlich finden im Sommer Aufführungen statt, die Besucher aus Nah und Fern anlocken. Heuer stand Michael Niavaranis „Das perfekte Desaster Dinner“ am Spielplan.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden