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Historische Industrie- und Bergbauregion auf dem Weg zum Weltkulturerbe

Robert Hofer, 26.11.2024 09:57

STEYR. Zur Eisenstraße werden 30 Gemeinden in Oberösterreich, 24 in Niederösterreich und 13 in der Steiermark gezählt. Gemeinsam bemüht man sich seit Jahren, dass die Eisenstraße als Unesco-Welterbe anerkannt wird.

  1 / 3   Von links: Mario Abl, Katrin Auer, Wilfried Eichlseder, Leobens SPÖ-Vizebürgermeisterin Birgit Sandler und Werner Krammer (Foto: Freisinger)

Bei einem Symposium in Leoben diskutierten über 100 Teilnehmende aus den drei Bundesländern den Status quo des laufenden Bewerbungsprozesses. Am Podium tauschten sich die Obleute der Eisenstraßen-Vereine von Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark, Vertreter des Bundesdenkmalamtes, der Tourismusverbände und von bereits bestehender Weltkulturerbestätten sowie die Leiterinnen der Kulturabteilungen der beteiligten Bundesländer aus. Nationale und internationale Experten präsentierten ihre Erfahrungen und Empfehlungen, das Bundesministerium für Kunst und Kultur skizzierte den Weg zum Welterbe.

Ein historischer Schritt

Die Österreichische Eisenstraße mit ihrer jahrhundertealten Kultur- und Industriegeschichte steht vor einem möglichen Meilenstein in ihrer Entwicklung. Als eine von zehn möglichen Stätten wurde sie von der österreichischen Unesco-Kommission für eine zukünftige Nominierung zur Welterbeliste vorgeschlagen, die Chancen der Eisenstraße werden von der Kommission als hoch erachtet. Nach einem Jahr Vorbereitung wurde im April 2024 in Waidhofen/Ybbs der „Förderverein Österreichische Eisenstraße“ (mit dem ehemaligen Rektor der Montanuniversität Leoben Wilfried Eichsleder als Obmann) gegründet, der die Einreichung nun weiter vorantreibt.

Ein bundesländerübergreifendes Leader-Kooperationsprojekt wurde im August für eine Förderung eingereicht und sorgt für die notwendige finanzielle Basis für die erste Phase im Bewerbungsprozess. Bereits Mitte September wurde in Folge ein auf Unesco-Anträge spezialisiertes Beratungsbüros mit der Erstellung der Unterlagen für die erste Stufe der Einreichung (“Preliminary Assessment“) beauftragt.

Einzigartige Eisen-Story

Dieses Assessment soll der Unesco-Kommission in Paris im Herbst nächsten Jahres vorgelegt werden. Bei positiver Rückmeldung erfolgt als nächstem Schritt die offizielle Einreichung inklusive Managementplan.

Der außergewöhnliche universelle Wert (engl. outstanding universal value, kurz OUV) bildet den inhaltlichen Kern einer jeden Welterbestätte und definiert, inwiefern die jeweilige Stätte für die gesamte Menschheit von Bedeutung und somit schützens- und erhaltenswert ist. Aufgabe im Rahmen des derzeit laufenden Assessments ist es, den OUV möglichst gut herauszuarbeiten und eine weltweit möglichst einzigartige Eisen-Story zu erzählen.

Stimmen

Katrin Auer (Obfrau des Vereins Kulturregion Eisenwurzen Oberösterreich, SPÖ-Nationalrätin und Stadträtin in Steyr): Zukunft braucht Herkunft! Darum möchten wir die historische Identität der Eisenwurzen für die Menschen entlang der Eisenstraße sichern. Von den vergangenen Klängen der Hämmer, Herren- und Bürgerhäusern hin zu modernen Produktions- und Wohnstätten.

Werner Krammer (Obmann des Vereins Eisenstraße Niederösterreich, ÖVP-Bürgermeister in Waidhofen/Ybbs): Die gemeinsame Bewerbung als Unesco-Erbe ist ein wichtiger Schritt. Damit unterstreichen wir unser Ziel einer nachhaltigen bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit zur Belebung unseres kulturellen Erbes und zur Entwicklung hin zu einer noch attraktiveren Tourismusregion.

Mario Abl (Obmann des Vereins Steirische Eisenstraße, SPÖ-Bürgermeister in Trofaiach): Das Symposium in Leoben war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Unesco-Erbe. Einen solchen Schulterschluss entlang der Österreichischen Eisenstraße hat es noch nie gegeben. Eine neue Qualität an Gemeinschaftsgefühl ist im Entstehen.

Wilfried Eichelseder (Obmann des Fördervereins Österreichische Eisenstraße): Die Eisenstraße steht dafür, wie sich technischer, wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt entwickelt haben, aber auch wie Krisen bewältigt wurden. Dies kann und soll auch eine Leitlinie für die zukünftige Entwicklung unserer Region sein.

Die 67 Gemeinden der Eisenstraße

Oberösterreich (30): Bad Hall, Dietach, Edlbach, Gaflenz, Garsten, Großraming, Grünburg, Hinterstoder, Kirchdorf, Klaus an der Pyhrnbahn, Laussa, Losenstein, Maria Neustift, Micheldorf, Molln, Reichraming, Rosenau am Hengstpass, Roßleithen, St. Pankraz, St. Ulrich bei Steyr, Scharnstein, Sierning, Steinbach/Steyr, Steinbach am Ziehberg, Steyr, Ternberg, Vorderstoder, Waldneukirchen, Weyer, Windischgarsten

Niederösterreich (24): Bergland, Gaming, Gresten, Gresten-Land, Göstling, Hollenstein, Lunz am See, Neumarkt/Ybbs, Opponitz, Petzenkirchen, Purgstall, Randegg, Reinsberg, Scheibbs, Sonntagberg, St. Anton an der Jeßnitz, St. Georgen am Reith, Steinakirchen am Forst, Waidhofen/Ybbs, Wang, Wieselburg, Wieselburg-Land, Wolfpassing, Ybbsitz

Steiermark (13): Altenmarkt, Eisenerz, Landl, Leoben, Mariazell, Niklasdorf, Proleb, Radmer, Sankt Gallen, Sankt Peter-Freienstein, Trofaiach, Vordernberg, Wildalpen


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