Tankstellen-Mitarbeiterin (20) im Krankenstand per WhatsApp fristlos entlassen
STEYR. Eine 20-jährige Tankstellen-Mitarbeiterin bekam im Dienst gesundheitliche Probleme. Daraufhin wurde sie im Krankenstand, mit fadenscheiniger Begründung, fristlos entlassen. Die Arbeiterkammer Steyr konnte der Frau helfen.
![Der Tankstellen-Pächter und seine ehemalige Mitarbeiterin einigten sich in einem gerichtlichen Vergleich. (Foto: vowe)](https://images.tips.at/cache/image/thumbcrop/news/468262/669324/736x446x0/1734081181.2379-tankstellen-mitarbeiterin-20-im-krankenstand-per-whatsapp-fristlos-entlassen-kbhOLQ.jpg?93089637)
Die 20-Jährige war als Mitarbeiterin einer Tankstelle in Steyr beschäftigt. Während eines Nachtdienstes bekam sie plötzlich gesundheitliche Probleme. Grund dafür war ein neu verordnetes Medikament, das sie nicht vertrug. Die Angestellte organisierte sofort eine Arbeitskollegin, die ihren Dienst übernehmen konnte. Und per WhatsApp meldete sie sich bei ihrem Arbeitgeber krank. Noch am selben Tag wurde sie von ihrem Hausarzt krankgeschrieben. Dennoch wurde sie von ihrem Chef – ebenfalls per WhatsApp – fristlos entlassen. Die schriftliche Entlassung folgte.
Vergleich vor Gericht
Weil die 20-Jährige nicht mehr weiterwusste, ließ sie sich in der Arbeiterkammer beraten, die daraufhin wegen ungerechtfertigter Entlassung während eines Krankenstandes intervenierte. Die Antwort des Rechtsanwaltes des Tankstellen-Pächters ließ nicht lange auf sich warten. Grund für die Entlassung sei gewesen, dass die Frau während ihres Dienstes Alkohol und „andere Stoffe“ konsumiert hätte.
Die Arbeiterkammer brachte daraufhin Klage beim Arbeitsgericht wegen der offenen Ansprüche ein. Das Gerichtsverfahren endete schließlich in einem Vergleich. Der Tankstellen-Pächter musste seiner ehemaligen Mitarbeiterin, die sich völlig ordnungsgemäß verhielt, 1.400 Euro bezahlen. Geld, das sie ohne die Hilfe der Arbeiterkammer nie bekommen hätte.
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