Erste erfolgreiche MRT-Untersuchung eines Säuglings im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr
STEYR. Kürzlich wurde im Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Steyr ein medizinischer Meilenstein erreicht: Zum ersten Mal konnte ein Säugling erfolgreich mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht werden.
Die Magnetresonanztomographie ist ein unverzichtbares Diagnoseinstrument in der Radiologie, da sie hochauflösende Bilder des gesamten Körpers liefert, ohne dabei auf Röntgenstrahlung zurückzugreifen. Für die Untersuchung müssen die Patienten jedoch ruhig in der lauten Röhre liegen und einen Gehörschutz tragen. Diese Anforderungen stellen für Säuglinge und Kleinkinder eine besondere Herausforderung dar, weshalb oft eine Narkose erforderlich ist. Diese birgt jedoch eine zusätzliche Belastung für den kleinen Körper und wird nur in speziellen Kliniken durchgeführt.
Eine stressfreie Methode für Säuglinge
Im Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Steyr wurde nun erstmals eine innovative und wesentlich schonendere Methode angewendet – die sogenannte „Feed and Wrap“-Technik. Diese aus dem angelsächsischen Raum stammende Methode, die sinngemäß „Füttern und Einpacken“ bedeutet, bietet eine stressfreie Alternative für die Durchführung von MRT-Untersuchungen bei Säuglingen. Dieser Erfolg wurde durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Radiologie, unter der Leitung von Dr. Michael Schocke, und der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, geführt von Dr. Oliver Wagner, ermöglicht. Wagner erklärt: „Der Säugling wird zuerst gefüttert oder gestillt, dann schläft er ein und wird in eine Vakuummatratze gelegt und fixiert. Die Belastung einer Vollnarkose und der damit verbundene Stress für das Kind entfallen vollständig“.
Während der etwa einstündigen Untersuchung werden alle Vitalfunktionen des Säuglings kontinuierlich überwacht, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Diese Methode kann etwa bis zum dritten Lebensmonat angewendet werden - danach muss wieder auf die herkömmliche Methode zumindest mit Sedierung zurückgegriffen werden. „Wir freuen uns sehr, dass es im Zusammenspiel unserer beiden Abteilungen gelungen ist, durch diese innovative Methodik einen spürbaren Mehrwert im Sinne unserer ganz jungen Patientinnen und Patienten zu generieren“, ist sich Schocke, Leiter der Radiologie, sicher.
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