Ungewöhnliche Maturareise führt Steyrer Schüler nach Peru
STEYR. Das Sozialprojekt „Rucksack der Hoffnung“ an der HTL Steyr entstand 2013 durch Religionslehrer Johann Gruber. Heuer reisen 25 Absolventen für eine Maturareise der anderen Art nach Peru.
Zunächst wurden jedes Jahr bis zu 200 Kinder im Armenviertel Pamplona Alta in der Hauptstadt Lima mit Schulrucksäcken ausgestattet, um überhaupt als Taferlklassler ins Bildungssystem einsteigen zu können, da ihre Eltern als Tagelöhner kaum das Geld für einen Schulstart aufbringen konnten.
An der HTL Steyr fanden sich alle zwei Jahre sogenannte Projektklassen, die bereit waren, im schuleigenen Kulturkaffee donnerstags mit Kaffee und Kuchen die nötigen finanziellen Mittel für ein neues Schuljahr der Kinder in Lima aufzubringen. Bald entstand das Interesse, als alternative Maturareise mit dem Religionslehrer direkt das geförderte Bildungsprojekt in Lima zu besuchen und dabei Lebenssituation, Land und Leute sowie alte Kulturen in Peru kennenzulernen.
Treppe gebaut
Diese Idee wurde bisher mit zwei Reisen 2016 und 2018 realisiert, wobei jeweils in der ersten Woche tatkräftig an einem Bauprojekt (infrastrukturelle Treppe und Sportplatz) mitgearbeitet wurde. Die finanziellen Mittel dafür wurden zur Gänze jeweils durch Aktionen im Rahmen des Sozialprojektes der Schüler an der HTL aufgebracht.
2021 war die dritte Reise geplant, die durch die Corona-Pandemie aber nicht möglich war. Die damalige Projektklasse (2019-2021) finanzierte den Neubau eines alten Grundschulgebäudes in den Armenvierteln von Pamplona Alta. Dieser hätte 2021 mit dem Neubau einer zweiten Etage fertiggestellt werden sollen, was durch die extremen Coronamaßnahmen in Peru unmöglich war.
Die finanziellen Mittel von mehr als 30.000 Euro wurden zur Versorgung der leidenden Bevölkerung in den Armenvierteln mit Grundnahrungsmittel aufgewendet. Damit konnte zumindest die akuteste Not gegen den grassierenden Hunger in dieser Region gelindert werden.
Reise im Juli
Erst seit den letzten beiden Jahren konnte das Sozialprojekt an der HTL Steyr wieder voll aktiviert werden, es wurden wieder hunderte Kinder auch in anderen Teilen im Süden von Peru mit Schulrucksäcken versorgt. Im Juli wird sich eine dritte Gruppe von Steyrer Maturanten auf den Weg nach Peru machen, um ein kleines Bauprojekt vor Ort wieder zu finanzieren, das gesamte Sozialprojekt in Lima zumindest zu besuchen, das von ihnen während der letzten zwei Jahre gefördert wurde.
Im Anschluss reisen die beiden Projektklassen (2021 und 2025) in den Süden von Peru, um alte Kulturschätze der Inkas und anderer prähispanischer Zeit kennenzulernen. Krönender Abschluss ist die alte Inkastadt Machu Pichu nahe Cusco.
Präsentation am 5. Februar
Das Sozialprojekt und die Kulturreise nach Peru werden am Mittwoch, 5. Februar, im Redtenbachersaal der HTL Steyr (Schlüsselhofgasse 63) präsentiert. Beginn ist um 18 Uhr, über freiwillige Spenden sind Lehrer Hans Gruber und die Schüler der 5AHME (2025) und der 5BHME (2021) dankbar.
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