Imker in Steyr-Land: "Waldameisen fehlen zunehmend"
WEYER. Die heurige Honigernte ist unterschiedlich ausgefallen. „In höheren Lagen besser, in tieferen schlechter“, berichten die lokalen Imker. Der Unterschied sei mitunter gravierend. Auch die Waldameise ist ein wichtiger Faktor.
Imker befassen sich verstärkt mit dem Thema Waldhonig. Er entsteht, wenn Honig- und Blattläuse Pflanzensaft aus Baumrinden aufnehmen und als Zuckersaft abgeben. Bienen nutzen diesen Saft und verarbeiten ihn zu Waldhonig, auch Honigtauhonig genannt. Zum Vergleich: Blütenhonig wird aus Nektar gewonnen.
Die Zahl der Honigläuse ist aktuell rückläufig. Ein Grund dafür sei das Fehlen der hügelbauenden Waldameise der Gattung Formica, erklären der Weyrer Imkermeister Franz Salcher und Sepp Pfarl, er ist Trachtreferent der Ortsgruppe Großraming. Ein Trachtreferent beobachtet und dokumentiert das Angebot an Nektar und Honigtau in einer bestimmten Region.
Waldameise trägt zu Waldhonig bei
Die Waldameise schützt die Läuse und trägt damit indirekt zur Bildung von Waldhonig bei. Das Zerstören von Ameisenkolonien sei grob fahrlässig und strafbar, so die Experten aus dem Ennstal. Wer größere Kolonienstandorte kennt, kann diese melden. Die Imker haben behördlich die Möglichkeit, kleine Ableger zu bilden und an neuen Plätzen anzusiedeln.
Neben dem Ameisenrückgang spielen auch Umwelteinflüsse eine Rolle. Bei Interesse ist ein Informationstreffen zu diesem Thema in der Bienenstube Weyer (Marktplatz 3) angedacht. Kontakt: Tel. 0676 7058391
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