Tagesbetreuungszentrum in Sierning bietet eine willkommene Abwechslung
SIERNING. Soziale und gesellschaftliche Kontakte fördern und pflegende Angehörige entlasten: Mit dieser Grundidee wurde im April 2003 das Tagesbetreuungszentrum in Sierning gestartet.
Vor drei Jahren wurde Maria Brameshuber für ihr soziales Engagement zur ersten Ehrenbürgerin der Marktgemeinde Sierning ernannt. Bürgermeister Richard Kerbl würdigte sie damals als „Mutter Teresa von Neuzeug“. Brameshuber war und ist die treibende Kraft beim Tagesbetreuungszentrum. Entwickelt hat sich das Angebot unter dem Dach des Roten Kreuzes aus der damals schon bestehenden Nachbarschaftshilfe.
Viele haben vor 22 Jahren nicht an eine erfolgreiche Umsetzung geglaubt. „Im ersten Jahr musste die Gemeinde die finanzielle Haftung übernehmen“, erzählt Brameshuber. Im Bezirksalten- und Pflegeheim Sierning am Mitterweg fand man die idealen Räumlichkeiten und ist seit Beginn an dort eingemietet.
Jeden Donnerstag (außer Feiertage) werden hier zehn bis zwölf Senioren von 8 bis 17 Uhr betreut. Alle Mahlzeiten sind inklusive. Es wird geplaudert, gespielt, gesungen und gelacht. Auch Turn- und Koordinationsübungen werden durchgeführt. Feste feiert man gemeinsam mit den Bewohnern aus dem Altenheim.
Alles ehrenamtlich
Das alles reibungslos läuft, ist einem engagierten Team von 20 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zu verdanken. „Ich kann mich auf alle zu 100 Prozent verlassen“, sagt Brameshuber über ihre Kolleginnen, die alle nicht mehr aktiv im Arbeitsleben sind. „Wir haben einige Jungpensionistinnen dabei. Jede Woche sind vier Betreuerinnen von uns da, alle haben einen entsprechenden Kurs gemacht“, erzählt Brameshuber.
Die 77-Jährige, ehemalige Sierninger SPÖ-Vizebürgermeisterin, denkt selbst noch nicht ans Aufhören. „Mir macht es immer noch viel Spaß. So lange es meine Gesundheit erlaubt, werde ich weitermachen.“
„Ein Knochenjob“
Siernings Rot-Kreuz-Ortsstellenleiter Herbert Kain findet nur lobende Worte für das ehrenamtliche Team. „Die 24-Stunden-Pflege zu Hause ist für pflegende Angehörige ein Knochenjob. Das Tageszentrum ist hier eine wesentliche Unterstützung und bietet Entlastung.“
Und für die Klienten ist der wöchentliche Besuch eine willkommene Abwechslung. Besonders groß ist die Freude, wenn einmal im Monat die Musiker Hermann Blasl und Helmut Weißensteiner ehrenamtlich vorbeischauen. „Das kommt sehr gut an, bei den alten Liedern sind unsere Senioren sehr textsicher“, so Brameshuber.
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