STEYR. Seit Ende Oktober wird am Stadtplatz 4 Steyrs Fahrzeuggeschichte lebendig. Zwei Waffenräder und der Kleinwagen Steyr Typ 50 (Baby) werden ausgestellt.
Mit der Aktion wollen die Initiatoren Robert Hartlauer und sein bester Freund, der Hörgeräteakustikmeister Gerhard Hofer, ein Stück Steyrer Identität ins Stadtbild holen. Sie laden Passanten ein, die Industrie- und Mobilitätsgeschichte der Region neu zu entdecken.
Der Raum im Haus Stadtplatz 4 (neben der Schulstiege) ist nicht als statisches Museum gedacht, sondern als Zwischennutzung, bis ein regulärer Mieter gefunden ist. „Es wäre schön, wenn sich auch andere Leerstände diesem Projekt anschließen würden und wir noch mehr Steyrer Fahrzeuggeschichte ausstellen könnten“, fordert Unternehmer Hartlauer zum Mitmachen auf und könnte sich auch einen kleinen Steyrer Traktor in einer Auslage vorstellen.
Rund 13.000 Exemplare wurden vom Steyrer Kleinwagen Typ 50 zwischen 1936 und 1940 hergestellt. Der geläufige Name steht im Zusammenhang mit dem damaligen Werbeslogan: „Ich möcht‘ von Dir ein Baby – ein Steyr-Baby“.
Räder statt Waffen
Neben dem nostalgischen Kleinwagen stehen zwei Waffenräder aus der Produktion der Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft, die ab 1895 hergestellt wurden. „Die wenigsten wissen, dass das Waffenrad eigentlich ein Friedensrad ist, weil es die rückläufige Waffenproduktion ausgleichen sollte“, erklärt Hartlauer. „Das Steyrer Waffenrad überzeugte durch seine hohe Qualität, da es mit der gleichen Präzision wie bei der Waffenproduktion fabriziert wurde“, ergänzt Hofer.
Hartlauer und Hofer möchten das Thema der Steyrer Fahrzeuggeschichte weiterführen – vielleicht mit einem Verein oder künftigen Fahrzeug-Treffen in der Stadt. Ideen gibt es viele, vom Waffenrad-Treffen bis zum Steyr-Baby-Tag. Das Schaufenster am Stadtplatz 4 ist jederzeit frei zugänglich und lädt zum Entdecken ein.
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