"Mit meinem Engagement will ich einen Beitrag leisten"
GAFLENZ/OÖ. Rund 600.000 Oberösterreicher sind in Sportvereinen, Musikkapellen, Gemeinden, Feuerwehren oder Organisationen wie dem Roten Kreuz aktiv. Ohne ihr Engagement wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Am Tag der Freiwilligkeit (5. Dezember) fordert das OÖ. Rote Kreuz erneut, Stellenwert und gesellschaftliche Wertschätzung für freiwilliges Engagement weiter zu stärken.
Mit Notfallrucksack, roter Jacke und einem zufriedenen Lächeln steht Lydia Heigl (53) vor dem Rettungsauto an der Ortsstelle Weyer. Seit mittlerweile drei Jahren engagiert sich die Mutter von drei Kindern und zweifache Oma im Rettungsdienst. Sie und ihre Kollegen, sind zur Stelle, wenn Menschen Hilfe brauchen.
„Mit meinem Engagement will ich einen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Einmal die Woche mache ich Dienst,“, erzählt die Gaflenzerin, die im Alter von 50 Jahren ihre Ausbildung zur Rettungssanitäterin startete. „Eigentlich spielte ich schon viele Jahre vorher mit dem Gedanken, mich im Roten Kreuz zu engagieren. Vor drei Jahren klappte es dann. Meine berufliche und private Situation erlaubte es, diesen Schritt zu wagen.“ Seither hat Lydia viel erlebt. „Mein Engagement macht Sinn. Ich lerne Menschen kennen, knüpfe Freundschaften und ich profitiere davon auf allen Ebenen.“
Freiwillige stellen Leistungen sicher, die es sonst nicht gäbe
Vier von zehn Oberösterreichern engagieren sich freiwillig. Sie finden Sinn und Spaß in ihrem Leben, sammeln Erfahrungen und fühlen sich als wertvoller Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft. Etliche bereits gewohnte Leistungen bzw. Angebote wären ohne freiwilliges Engagement nicht verfügbar. Das OÖ. Rote Kreuz ist mit mehr als 22.000 freiwilligen Mitarbeitern die größte humanitäre Freiwilligenorganisation im Bundesland. Ein Großteil der Freiwilligen engagiert sich im Rettungsdienst.
„Das Essen auf Rädern, die Rotkreuz-Märkte, der Besuchsdienst oder auch die ALPHA-Leseförderung an den Schulen sind Leistungen, die ausschließlich von Freiwilligen erbracht werden“, erklärt OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.
Freiwilligkeit als tragende Säule in unsicheren Zeiten
Digitalisierung. Globalisierung. Demografischer Wandel. Veränderungen im gesellschaftlichen Leben verlangen Menschen ab, flexibler und stärker verfügbar zu sein. Freiwillige sind größeren Belastungen ausgesetzt. Auch die gesellschaftlichen Anforderungen für Hilfsorganisationen steigen.
„Um weiterhin für die Bevölkerung sein zu können, müssen wir Wahrnehmung und Wertschätzung für Freiwilligkeit weiter stärken“, ist sich der OÖ. Rotkreuz-Präsident sicher. „Auch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freiwilligkeit muss noch besser gelingen“, fordert Aichinger. „Menschen, die sich freiwillig engagieren, tragen wesentlich dazu bei, dass wir schwierige Zeiten bestmöglich meistern“, erklärt Aichinger. Beispiele sind das Hochwasser 2013, die großen Flüchtlingsbewegungen 2015 oder die 2020 aufgetretene Corona-Krise.
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