Wann 144 die beste Wahl ist und wo andere Hotlines weiterhelfen
REGION STEYR. Anlässlich des Europäischen Tag des Notrufs - 11. Februar - ruft das Rote Kreuz alle wichtigen Notrufnummern in Erinnerung. Oft sei etwa nicht bekannt, dass die 112 in Österreich zur Polizei führt und nicht zur mitunter gewünschten Notrufnummer 144.
Niklas Weidmann aus Garsten ist seit 1. Jänner 2018 für die Rotkreuz Bezirksstelle Steyr-Stadt tätig. Mit den Worten „Rotes Kreuz - Notruf, wie kann ich Ihnen helfen?“ erklingt immer wieder auch seine Stimme am anderen Ende der Verbindung, wenn man 144 wählt.
Ein Unfall, eine Verletzung, alarmierende Schmerzen – die 144 ist richtig, wenn es um gesundheitliche Notfälle geht. Die Mitarbeiter der Rotkreuz-Rettungsleitstellen sind an 365 Tagen rund um die Uhr erreichbar. Auch in Corona-Zeiten. „Wir sind für alle Fälle gerüstet“, sagt Niklas Weidmann. Der Leitstellendisponent ist auch professioneller Rettungssanitäter mit Lenkerberechtigung und Gruppenkommandant.
Alle Rettungsteams im Blick
In den landesweit fünf Dispositionsstandorten haben Weidmann und seine Kollegen alle Einsatzfahrzeuge in Echtzeitbewegung am Bildschirm und entscheiden auf einen Blick, welches Team die kürzeste Anfahrt hat. „Im Fall der Fälle geben wir Anleitungen zur Ersten Hilfe und stehen den Anrufern bei, bis die Helfer eintreffen“, erklärt Weidmann. Die Tätigkeit sei spannend und abwechslungsreich. „Jeder Tag bringt neue Herausforderungen“, so der Garstner.
Gut zu wissen: Die Nummer 144 ist im medizinischen Notfall immer die beste Wahl. „Verschiedene Büro- oder Servicenummern oder beim lokalen Rettungsdienst anzurufen, bedeutet nur Umwege und kostet bei einem wirklichen Notfall oft lebensrettende Zeit“, erklärt Peter Angerbauer, Dienstführender der Leitstelle Steyr-Kirchdorf.
Weitere Notrufe
112: Der Euro-Notruf 112 wird in Österreich nicht von der Rettung entgegengenommen, sondern von der Polizei. Der Polizeibeamte notiert die Angaben des Anrufers und meldet diese weiter. Darum ist es ratsam, bei medizinischen Notfällen gleich 144 zu wählen – so kommt man direkt zu den richtigen Ansprechpartnern.
1450: Dies ist die Gesundheits-Hotline. Diplomiertes Pflegepersonal betreut diese Nummer und gibt Auskunft über gesundheitsbezogene Themen.
14844: Bettlägerige, gehbeeinträchtige oder betreuungsbedürfte Personen können sich unter dieser Nummer einen Krankentransport organisieren. Sie benötigen dafür einen Transportschein von einem Arzt oder einer medizinischen Einrichtung – andernfalls sind die Kosten selbst zu tragen. Es wird darum ersucht, mindestens einen Tag vorher unter 14844 anzurufen. Nur so kann der Transport angemeldet werden und ein Krankentransportwagen kommt zur vereinbarten Zeit. Bitte immer die e-Card mitführen.
141: Der hausärztliche Notdienst hilft weiter, wenn man am Wochenende oder abends den Hausarzt nicht erreicht. Unter 141 hebt der Bereitschaftsdienst des jeweiligen Bundeslandes ab. Der Ärztenotdienst ist meist in den Nachtstunden von 19 bis 7 Uhr, an Wochenenden ab Freitag 19 Uhr bis Montag 7 Uhr sowie an Feiertagen ganztägig besetzt. Genaue Infos findet man auf der Website des jeweiligen Bundeslandes.
„Um in Notsituationen immer die richtige Nummer zur Hand zu haben, ist es ratsam, sich einen Zettel mit den wichtigsten Nummern auch im Wohnbereich - gut sichtbar - aufzuhängen. So wirft man öfter mal einen Blick darauf und speichert diese besser im Gedächtnis ab“, rät der Steyrer Bezirksstellenleiter Urban Schneeweiß.
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