Kutschenmuseum: Als emissionsfreies Fahren noch selbstverständlich war
GROSSRAMING. Die Kutschen und Schlitten im einzigartigen Museum der Familie Gruber erzählen Geschichten aus einer Zeit, in der Geschwindigkeit noch nicht das Maß aller Dinge war.
Ein Rundgang im Kutschenmuseum im Ortsteil Rodelsbach fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise und zeigt, was vor dem Auto auf den Straßen unterwegs war. Die Sammlung präsentiert über 60 Fahrzeuge aus dem 18., 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, außerdem Beschirrungen, Sättel und Schlittengeläute sowie das alte Handwerkszeug von Wagner und Sattler.
Highlight: Prunkkarosse
Die Exponate reichen vom schweren, bäuerlichen Wagen über verschiedene Bürgerwägen bis zum vornehmen Landauer des Adels. Elegante Jagdwägen sind ebenso zu bestaunen wie Feuerwehr-, Brauerei-, Post-, Bäcker- und auch Leichenwägen. Das Herzstück der Sammlung ist eine Prunkkarosse aus dem Jahr 1780, die den oberösterreichischen Diözesanbischöfen als Galawagen diente.
Neben dem geschichtlichen Aspekt zeugen die Ausstellungsstücke eindrucksvoll vom handwerklichen Können anno dazumal. Die Gegend rund um Großraming mit dem hauseigenen Pferdegespann zu entdecken, ist eine weitere Möglichkeit, sich in die Vergangenheit zurückzuversetzen und Langsamkeit zu „erfahren“.
Kulturkulisse
Das Kutschenmuseum wird auch als vielseitiges Kulturzentrum genützt. Im Hof inszeniert die Bühne Großraming alljährlich ein bestens besuchtes Sommertheater – heuer ist es Felix Mitterers „Krach im Hause Gott“, und das Kino Großraming zeigt Filme unterm Sternenhimmel. Im Stadel finden zudem immer wieder Konzerte des international renommierten Kalkalpen Kammermusik Festivals statt.
www.johannesgruber.com
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