STEYR. Rupert Federsel schreibt über Lieblosigkeit und Isolation, Habgier und Macht.
Was wir bekämpfen, das stärkt das Bekämpfte mit der Kraft unseres Kampfes. Wir bekämpfen „Gewalt im Netz“. Aber es gibt gar keine „Gewalt im Netz“. Es gibt Lieblosigkeit und Isolation, es gibt Habgier und Angst. Und das alles in unseren Herzen, in unserem Denken und Fühlen, in unserem Wollen.
Das Netz ist da unschuldig. Was kann denn das Netz dafür, wenn wir unsere schöne Welt mutwillig zerstören und uns selber gleich mit dazu. Gewalt ist in unseren Herzen und nicht in irgend einem Netz.
Dorthin haben wie sie ausgelagert. Und das sogenannte „Böse“ wird jetzt von uns ausgelagert, um es dort zu bekämpfen, wo es gar nicht ist und auch nicht sein kann. Mit unserer Umwelt geht es uns genau so.
In den Fischen, in den Vögeln in den Pflanzen und auch in uns selber hat sich genug Müll angestaut, sodass wir ihn nun getrost und ohne schlechtem Gewissen um ein paar lumpige Euro oder Dollar an unsere afrikanischen Brüder und Schwester südlich der Sahara verkaufen. Das haben wir schlauerweise sogleich globalisiert.
Wir atmen Plastik ein und wieder aus. Wir essen Plastik und wir trinken es. Wir haben es im Blut und im Gehirn. Lieber homo sapiens: „Jetzt sei doch nicht so negativ“, könnte da jemand sagen. Wer ist da der Negative? Der, welcher unser Elend aufzeigt, oder der, welcher davon profitiert?
Und wir alle wissen es. Der „kleine Mann, die kleine Frau“ erleben ihre Ohnmacht und manchmal auch ihre Wut und den sogenannte „Großen“ ist das aber so was von egal, solange es sich für sie rechnet.
Wie sind wir unbewusste Schläfer in diese Pandemie geraten? Lasst uns zunächst gemeinsam aus dieser tödlichen Trance aufwachen. Dann können wir gemeinsam weiter sehen.
von Rupert Federsel, Steyr
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