STEYR. Zum Internationalen Tag der Armut (17. Oktober) macht die Volkshilfe Steyr auf eine alarmierende Entwicklung aufmerksam: Immer mehr Menschen sind auf Unterstützung angewiesen.
„Waren es früher vor allem Anfragen nach getragener Kleidung oder gebrauchten Möbeln, zeigt sich heute ein deutlich anderes Bild. Der häufigste Grund, warum Menschen zu uns kommen, ist ein leerer Kühlschrank. Noch bevor Miet- oder Energieschulden überhaupt Thema werden“, erklärt Georg Stimeder, Vorsitzender der Volkshilfe Steyr.
„Wir erleben derzeit, dass uns immer mehr Menschen um Hilfe bitten, weil sie sich selbst einfache Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch oder Reis nicht mehr leisten können. Besonders gegen Monatsende verschärft sich die Situation dramatisch. Viele müssen dann entscheiden, ob sie das wenige Geld für Lebensmittel, Strom oder dringend benötigte Medikamente ausgeben. Das ist eine zutiefst besorgniserregende Entwicklung“, so Stimeder.
Hohe Energiekosten
Seit Monaten verzeichnet die Volkshilfe einen spürbaren Anstieg an Hilfe suchenden Menschen (siehe unten). Die seit 2021 stark gestiegenen Preise für Lebensmittel und Drogeriewaren – teils um bis zu 60 Prozent – treffen breite Bevölkerungsschichten, insbesondere Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, Rentner und Studierende. Auch die nach wie vor hohen Energiekosten führen zu Rückständen bei Energierechnungen, die viele ohne Unterstützung nicht mehr begleichen können.
Die Volkshilfe fordert konkrete Schritte gegen Armut und appelliert an die Regierung, die Inflation effektiv zu bekämpfen, besonders bei Lebensmittel, Wohnen und Energie. Etwa mit einer Preiskommission und Preistransparenzdatenbank bei Lebensmitteln, einer Deckelung bei Mietpreisanpassungen und einer raschen Umsetzung des Sozialtarifs für Strom.
Spenden wichtiger denn je
Aber zurück zur Akuthilfe. „Ohne Spenden könnten wir nicht in jenem Ausmaß helfen, wie es derzeit notwendig ist“, erklärt Stimeder. Da die Zahl der Hilfe suchenden Menschen weiterhin steigt und der Bedarf entsprechend wächst, seien Spenden jederzeit willkommen und enorm wichtig, um die Grundversorgung vieler Betroffener sicherzustellen. Ab einer Spende in der Höhe von 50 Euro könne man zur „Heldin“ bzw. zum „Held“ werden, als Dankeschön gibt es ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Hödin“ bzw. „Höd“.
Zahlen und Fakten
Die Volkshilfe verzeichnet
34 Prozent mehr Hilfsansuchen gegenüber 2024
44 Prozent mehr gegenüber dem Jahr 2023
59 Prozent mehr Beratungen im Bereich Kinderarmut in den Jahren 2024 und 2025 im Vergleich zu 2023
Volkshilfe-Spendenkonto
IBAN: AT70 5400 0000 0023 2009
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