Erzählcafé über die jüdische Gemeinde in Steyr
STEYR-KIRCHDORF. Das Mauthausen Komitee Steyr präsentiert im Museum Arbeitswelt am Samstag, 20. Dezember, neue Forschungsergebnisse zur jüdischen Gemeinde nach 1945.
Die Veranstaltung dauert von 15 bis 16.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Nach der Vorstellung der aktuellen Erkenntnisse durch Historiker Martin Hagmayr – der für seine Recherchen auch mehrere Wochen in den USA mit Zeitzeugen gesprochen hat – gibt es die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen eigene Erinnerungen und Dokumente zu teilen. Ganz im Sinne des Mottos: „Gemeinsam erinnern“.
Bis 1938 bestand in Steyr eine kleine jüdische Gemeinde mit Synagoge und Friedhof, deren Wirkungskreis sich auch auf die Bezirke Steyr-Land und Kirchdorf erstreckte. Mit dem „Anschluss“ 1938 endete dieses Gemeindeleben abrupt – die Synagoge wurde arisiert. Die meisten jüdischen Familien wurden deportiert oder zur Emigration gezwungen.
Zwischen Aufbruch und Abschied
Nach 1945 lebten mehrere Tausend jüdische Überlebende der Shoah für einige Jahre in Displaced Persons (DP) Camps in der US-Zone in Steyr. Sie organisierten sich, suchten nach Angehörigen, erkundeten Auswanderungsmöglichkeiten und führten ein aktives kulturelles Gemeindeleben.
1946 wurde auch die Synagoge in der Bahnhofstraße 5, die den Krieg als Gebäude überstanden hatte, wieder eingeweiht – doch die neu entstandene Gemeinde existierte nur wenige Jahre.
Der Vortrag stellt neue Forschungsergebnisse zu den jüdischen Bewohnern, zu den DP Camps in Steyr sowie zur vorübergehenden Wiederweihung der Synagoge vor. Die neue Broschüre „Zwischen Aufbruch und Abschied“ wird kostenlos ausgegeben.
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