Vorwärts verpflichtet zwei Nachwuchs-Nationalspieler

Mit starken Leistungen im Frühjahr konnte Winter-Neuzugang Felix Seiwald beim SK Vorwärts überzeugen - laut Vereinbarung mit Bundesligist Ried sollte der Linksverteidiger insgesamt 1,5 Jahre Spielpraxis in der 2. Liga sammeln. Doch Anfang der Woche machten die Innviertler von einer „Notfallklausel“ Gebrauch, beorderten den 20-Jährigen zurück. Seiwald rückte gleich ins Trainingslager der Rieder nach Windischgarsten ein. Dass Vorwärts nun eine kleine Entschädigungszahlung erhält, ist für Sportchef Jürgen Tröscher ein schwacher Trost. „Wir sind  jetzt auf dieser Position erneut zum Handeln gezwungen. Dennoch werden wir einen konkurrenzfähigen Kader für die kommende Saison zusammenstellen, auf den sich unsere Fans freuen dürfen. Daran arbeiten wir tagtäglich.“

Flügelflitzer kommt aus Bayern

Einer der die Linksverteidiger-Position künftig einnehmen könnte, ist Neuzugang Ikenna Ezeala. Der pfeilschnelle Flügelspieler kommt vom FC Memmingen (Regionalliga Bayern) zu den Rot-Weißen, wo er einen Einjahresvertrag (+ Option für eine weitere Spielzeit) unterschrieben hat. Ezeala, der eine österreichische Mutter hat, wurde in München geboren und begann dort beim FC Bayern in der U8 mit dem Fußballspielen. Es folgten Stationen in Ismaning, Augsburg, Ingolstadt und letztlich in Memmingen. Im Allgäu kickte der 19-Jährige drei Jahre und schaffte dort den Sprung vom Jugend- in den Erwachsenfußball. Das Probetraining in Steyr inklusive dem Testspiel gegen die Hamrun Spartans hat beide Seiten überzeugt. „Die Mannschaft hat mich super gut aufgenommen, die Bedingungen sind top. Hier passt alles für mich“, erzählt Ezeala, der bei Vorwärts mit der Rückennummer 44 auflaufen wird. Der gelernte Linksverteidiger fühlt sich auf beiden Seiten wohl und nimmt gerne eine offensive Rolle am Flügel ein. „Die Geschwindigkeit und mein linker Fuß sind meine größten Stärken“, sagt Ezeala, der mehrfache Nominierungen in Österreichische Nachwuchsnationalteams vorweisen kann.

Spielstarker Sechser

Ivan Sarcevic wurde ebenfalls in dieser Woche unter Vertrag genommen. Der 20-Jährige spielte sowohl für Bosnien als auch für Österreich in Nachwuchsauswahlen. Der defensive Mittelfeldspieler kommt vom Zweitligisten FC Wil aus der Schweiz, wo er mit Ciriaco Sforza und Alex Frei prominente Trainer hatte. Davor kickte Sarcevic im Nachwuchs unter anderem für den VfL Wolfsburg. Der 20-Jährige absolvierte einige Trainingseinheiten in Steyr und stand im Test gegen die Wiener Austria in der Startformation. Und konnte das Trainerteam dabei überzeugen, obwohl er in der Generali Arena schon nach 30 Minuten angeschlagen vom Platz musste. „Eine Muskelverhärtung im Oberschenkel – nächste Woche will ich wieder voll ins Training einsteigen“, erzählt der Neuzugang, der voller Tatendrang ist. „Vorwärts bietet für mich eine super Plattform, beim Probetraining habe ich mich gleich wohl gefühlt. Ich bin sehr glücklich, dass es mit dem Wechsel geklappt hat“, sagt Sarcevic, der sich selbst als spielstarken „Sechser“ beschreibt. In Steyr erhofft sich der 20-Jährige viel Spielpraxis und einen weiteren Schritt nach vorne in seiner Karriere. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl hier, die Stimmung in der Kabine ist sehr lässig, aber trotzdem fokussiert“, so Sarcevic. Der Neuzugang wird beim SKV die Rückennummer 14 tragen, die Vertragsdauer beträgt eine Saison mit Option für ein weiteres Jahr.

Remis in Hartberg

Am Mittwochabend testete Vorwärts beim Bundesligisten in Hartberg und erreichte ein beachtliches 0:0-Unentschieden. „Der Fokus lag auf der Defensive und der Kompaktheit. Ein gelungener Test, auch wenn wir es nicht geschafft haben, ein Tor zu erzielen. Gegen einen Bundesligisten bekommt man auch nicht so viele Chancen. Wir sind mutig mit dem Ball aufgetreten, die neuen Spieler bringen sich gut ein. Jetzt haben wir noch zwei Testspiele bis zum Cup und müssen jetzt schauen, auch Tore zu schießen. Die Sache gegen den Ball machen wir schon recht gut“, sagt Trainer Andreas Milot. Am Samstag geht es im Sportzenrum Rif gegen Drittligist Grödig (16 Uhr).

Mittelstürmer aus Italien getestet

Torhüter Bernhard Staudinger gab nach seiner Schulterverletzung in Hartberg ein gelungenes Comeback, außerdem testeten die Rot-Weißen vier Spieler, darunter zwei Italiener. Mittelstürmer Matteo Gozzerini (21) und der rechte Mittelfeldspieler Simone de Lutti (20) haben in ihrer Heimat zuletzt in der Serie D gekickt. Außerdem waren in der Steiermark die Mittelfeldspieler Joel Dombaxi (24; BW Linz) und Miroslav Cirkovic (21; Stadl-Paura) dabei.

TSV Hartberg – SK BMD Vorwärts Steyr 0:0

Vorwärts (4-2-3-1): Staudinger; Lageder, Pasic (76. Martic), Prada (46. Sahanek), Ezeala (63. Dombaxi*); Freitag, Brandstätter; Filip (69. De Lutti*), Paz (46. Cirkovic*), Ablinger (69. Fischer); Gozzerini* (50. D. Bilic). Ersatz: Turner. Trainer: Andreas Milot. *Gastspieler

Mittwoch, 30. Juni 2021; Profertil Arena SR Christian-Petru Ciochirca; Robert Steinacher, Martin Höfler