PFARRKIRCHEN/OÖ. Fünf Landwirte aus Pfarrkirchen, Rohr, Kremsmünster und Vorchdorf haben sich zusammengeschlossen, um Haselnüsse zu produzieren. Gemeinsam bewirtschaften sie eine Fläche von 13 Hektar.
Dort, wo früher Weizen stand, fügen sich nun die Haselbaumreihen in die Traunviertler Landschaft ein. Fünf Landwirte wagen ein langfristiges Projekt und haben dafür die ZNK Haselnuss KG gegründet. ZNK steht für die Nachnamen der einzelnen Gründer Walter Zehetner, Hermann und Stefan Neudecker, Franz Kaip und Johannes Köberling. „Unsere Motivation ist es, neue Wege in der Landwirtschaft zu gehen, um uns dadurch ein zusätzliches Standbein aufzubauen“, erklärt der Pfarrkirchner Franz Kaip, Sprecher der Gruppe.
Pioniere in Oberösterreich
Nach etwa zwei Jahren Recherche- und Planungsarbeit ist die Entscheidung für das Haselnuss-Projekt gefallen. Mit ihrem langfristigen Vorhaben sind sie die Ersten in Oberösterreich, die sich der Herausforderung stellen, Haselnüsse zu produzieren. Derzeit wird das Produkt fast ausschließlich aus dem Ausland importiert, alleine 70 Prozent kommen aus der Türkei. Angebaut wird auch in Frankreich, Italien, in Osteuropa oder den USA. „Unser Ziel ist es, Haselnüsse regional zu produzieren und diese über kurze Wege dem Konsumenten anbieten zu können“, betont Kaip.
20 verschiedene Sorten
Ende 2016 haben die fünf Landwirte begonnen, ihre Haselnuss-Plantagen zu errichten. Diese Arbeit soll im kommenden Winter abgeschlossen sein. 20 verschiedene Sorten werden kultiviert und betreut. „Wir wollen die Forschung im Haselnussanbau in Oberösterreich weiter bringen. Derzeit gibt es kaum Erfahrungswerte in diesem Bereich“, sagt Kaip. In den letzten Monaten haben die Landwirte mehrfach Lehrfahrten unternommen, um von Experten aus Nachbarländern zu lernen. „Auch an der Weiterverarbeitung und der Direktvermarktung der Haselnüsse arbeiten wir schon intensiv“, berichtet Kaip. Er und seine Kollegen wollen in Bioqualität ohne Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden produzieren.
Erste Ernte 2020
Obwohl die bereits gepflanzten Bäume schon die ersten Nüsse tragen, erwarten die Landwirte die ersten größeren Ernteerträge erst für das Jahr 2020. Die Vermarktungsmöglichkeiten sind vielfältig. Einerseits kann die Haselnuss natürlich ungeröstet oder geröstet verkauft werden, in der Weihnachtszeit in gebrannter Form; oder die Haselnüsse werden weiterverarbeitet. Etwa zu Schnäpsen, Likören oder einem süßen Brotaufstrich.
On Air
Ein Interview mit den innovativen Landwirten ist am Freitag, 8. September, im Radio B138 zu hören (15.07 bis 16.30 Uhr).
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