Wie Ambulanzkosten im Spital gesenkt werden können
STEYR. Abweichungen vom festgelegten Standardvorgehen kann in Notaufnahmen von Krankenhäusern zu erhöhten Kosten führen. Diesen Befund zeigt eine Projektarbeit, die von neun Studierenden der Fachhochschule Steyr durchgeführt wurde.
„Durch die Einführung eines Monitoring-Systems, könnten die anfallenden Kosten je Patient visuell aufbereitet werden, wodurch in Folge eine bessere Übersicht der erbrachten Leistungen und Kosten gegeben wäre“, ist Nicole Scheidleder, Projektbetreuerin und Assistenzprofessorin am FH OÖ Campus Steyr, überzeugt. Gestern wurde das Ergebnis dem Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck präsentiert.
2.000 untersuchte Fälle
Gewinnen konnte die Projektgruppe dieses Ergebnis durch einen Abgleich der aufgezeichneten IST-Daten mit dem definierten Standardvorgehen des Krankenhauses: „Zu Beginn wurden fünf Hauptsymptomgruppen festgelegt, für welche jeweils 400 Fälle gesucht und für die Datenauswertung herangezogen wurden“, erläutert Scheidleder. Anhand dieser fünf Hauptsymptomgruppen Herzinfarkt, Kollaps/Synkope, Abdominal-, Kopf- und Rückenschmerz konnte, so Scheidleder, herausgefunden werden, dass die meisten Patientinnen mit der MTS-Gruppe 3 (dringend – Behandlung innerhalb von 30 Minuten) kategorisiert wurden und auch die Durchschnittskosten pro Patientin in dieser Gruppe am höchsten sind.
Intensive Zusammenarbeit
Darüber hinaus beleuchtete die Studierendengruppe auch die Laborleistungen: „Hier konnten wir das CRP (C-reaktives Protein) bei vier der fünf Symptomgruppen, als die am häufigsten angeordnete Laborleistung mit den auch höchsten Kosten identifizieren“, erklärt Laura Viehböck, Studentin der FH OÖ Fakultät für Management und Projektleiterin. Durch die neugewonnenen Ergebnisse des ambitionierten Projekts, in intensiver Zusammenarbeit der Studierendengruppe mit dem ärztlichen Leiter des Salzkammergut-Klinikums Tilman Königswieser, konnten Maßnahmen zur Kostensenkung und verbesserten Übersicht von Patientenleistungen festgelegt werden.
Neu entwickeltes System
„Das von der Studierendengruppe entwickelte Monitoring-System beinhaltet eine Einteilung der Patienten in Diagnosegruppen, was somit ein Monitoring der Kosten je Gruppe aber auch je Patient ermöglicht“, sagt Königswieser. Voraussetzungen dafür seien eine einheitliche Dokumentation als auch die Einhaltung der definierten Standards des Krankenhauses. „Wir möchten die Ergebnisse der Fachhochschule in Steyr nutzen, um künftig optimiert und kosteneffizient auf die Bedürfnisse unserer Patienten in den Ambulanzen reagieren zu können“, so Königswieser. „Mit dieser qualitativ hochwertigen Arbeit unserer Studierenden, konnten wir als Fachhochschule einmal mehr die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis unterstreichen“, lässt Gerhard Halmerbauer, Studiengangsleiter PMBI, stolz das Projekt Revue passieren.
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