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BMW baut Materialkreislauf für Produktionswerkzeuge aus Wolfram auf

Robert Hofer, 19.06.2021 06:22

STEYR. Die BMW Group legt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie einen besonderen Fokus auf Rohstoffe, die zu den sogenannten Konfliktmineralien gehören. Darunter fallen Erze, deren Abbau und Handel oft mit Verstößen gegen Umwelt- und Sozialstandards in Verbindung gebracht wird.

Aus dem dunkelgrauen Sekundär-Wolfram in Pulverform werden anschließend neue Werkzeuge hergestellt. (Foto: BWM Group)
Aus dem dunkelgrauen Sekundär-Wolfram in Pulverform werden anschließend neue Werkzeuge hergestellt. (Foto: BWM Group)

Ein Beispiel hierfür ist Wolfram: Einst als lästiger Nebeneffekt beim Zinnabbau verkannt, da es das Zinnerz „wie ein Wolf auffraß“ und so zu seinem Namen kam, dauerte es einige hundert Jahre, bis die besonderen Eigenschaften des Hartmetalls zur Geltung kamen: schwer wie Gold, hart wie ein Diamant und zigfach hitzebeständiger als Eisen. Heute findet es sich beispielsweise im Vibrationsalarm von Handys, in Glühdrähten von Glühbirnen, aber auch in Bohr- und Fräseinsätzen industrieller Maschinen der Automobilproduktion wieder.

Abfall wird gesammelt

Im Werk Steyr sowie in BMW Group Werken in Deutschland wurde für dieses besondere Metall ein geschlossener Materialkreislauf aufgestellt, in dem die alten Bohr- und Fräseinsätze gesammelt und recycelt werden. Anschließend werden aus dem so gewonnenen Sekundär-Wolfram neue Schraub- und Fräswerkzeuge hergestellt. Pro Jahr reduziert sich so der Bedarf an Wolfram in den BMW Group Werken in Österreich und Deutschland um sieben Tonnen. Im Vergleich zum Einsatz von Primär-Wolfram verringert sich zudem der Energieverbrauch um 70 Prozent sowie der CO2-Ausstoss um über 60 Prozent. „Wir werden den Anteil an recycelten Rohstoffen bis 2030 deutlich erhöhen und Rohstoffe in einer Kreislaufwirtschaft mehrfach nutzen. Das gilt für die Verwendung im Fahrzeug, aber auch für die Wertschöpfung insgesamt“, sagt Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk.

Aus Schrott wird neues Werkzeug

Die pro Jahr eingesetzten Hartmetallwerkzeuge im Werk Steyr enthalten bis zu 3,5 Tonnen recycelbares Wolfram. Insgesamt entstehen in den BMW Group Werken in Deutschland und Österreich pro Jahr nahezu neun Tonnen Werkzeugschrott, die im Durchschnitt über sieben Tonnen recycelbares Wolfram enthalten. Werkzeuge aus Hartmetall bestehen überwiegend aus Wolfram und werden beispielsweise im BMW Group Werk Steyr zur hochpräzisen Bearbeitung von E-Antriebsgehäusen verwendet. Am Ende ihrer Nutzungsphase werden sie meist als Schrott weiterverkauft. Im Juni 2021 startet die BMW Group sukzessive damit, diesen Werkzeugschrott in ihren Werken in Deutschland und Österreich einzusammeln und bei der Wolfram Bergbau und Hütten AG in Österreich recyceln zu lassen.


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