BMW und Steyr Automotive nehmen Produktion wieder auf
STEYR. Fehlende Kabelbäume aus der Ukraine setzen den Steyrer Industriebetrieben zu. BMW startete mit einem Einschicht-Betrieb, Steyr Automotive will am Mittwoch die Produktion wieder aufnehmen.
Das weltweit größte Motorenwerk der BMW Group in Steyr hat 4.500 Mitarbeiter, 3.200 davon alleine in der Produktion. Letzten Freitag musste dort der Betrieb komplett eingestellt werden. Grund dafür sind fehlende Teile, vor allem Kabelbäume aus der Ukraine. „In dieser Woche produzieren die meisten Bänder und Linien in einer Schicht. Einen Ausblick, der darüber hinaus geht, können wir aktuell nicht geben“, sagt Unternehmenssprecher Philipp Käufer am Montag auf Tips-Anfrage. Für 3.200 Mitarbeiter hat BMW Kurzarbeit beantragt, die bis 31. Mai gilt. In welchem Ausmaß kurzgearbeitet wird, hängt von der Entwicklung der Versorgungssituation ab.
„Fahren auf Sicht“
Von ausbleibenden Lieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine ist auch Steyr Automotive schwer betroffen. Im Lastwagen-Werk wird nach wie vor und bis Mitte 2023 für MAN produziert. Die aktuelle Auftragslage sei zwar gut, allerdings ist auch der gesamte MAN-Verbund von massiven Lieferausfällen betroffen. „Die Auftragsfertigung im Werk Steyr für MAN im Bereich Fahrerhaus- und Lkw-Montage ruht daher seit Donnerstag. Die weitere Vorgehensweise richtet sich nach den werksübergreifenden Planungen von MAN. Es bedeutet ein Fahren auf Sicht, die Lage ist sehr volatil und kann sich täglich ändern“, sagt Birgit Pfefferl, Kommunikationschefin bei Steyr Automotive. Geplant ist, dass die Produktion ab Mittwoch, 9. März, wieder startet.
Keine Kündigungen
Die derzeit rund 2.100 Arbeitsplätze bei Steyr Automotive seien nicht gefährdet. Die Beantragung der Verlängerung der Kurzarbeit bis Ende Juni aufgrund der allgemein instabilen Zuliefersituation gilt für alle Mitarbeiter, ausgenommen sind Lehrlinge und Mitarbeiter mit zeitkritischen Arbeiten.
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