
OÖ. Keine Einigung gibt es beim Kollektivvertrag für Privatkrankenanstalten, weshalb es jetzt österreichweit zu einem dreistündigen Warnstreik kommt.
„Die Arbeitgebervertreter haben erneut kein wertschätzendes Angebot vorgelegt, obwohl wir ihnen entgegengekommen sind. Ein Warnstreik ist auch in oberösterreichischen Privatkrankenanstalten unvermeidbar“, sagt Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida. Die Beschäftigten legen am Dienstag, 14. Februar, von 8.30 bis 11.30 Uhr im Klinikum Bad Hall, im Klinikum Bad Schallerbach und im Neurologischen Therapiezentrum Gmundnerberg in Altmünster die Arbeit nieder.
Weit auseinander
Am gestrigen Montag ist die sechste Kollektivvertragsverhandlungsrunde für die Beschäftigten in den Privatkrankenanstalten erneut ergebnislos verlaufen. Das Angebot der Arbeitgeber liegt weiterhin nur bei einem monatlichen Mindesteinkommensplus in Höhe von 175 Euro. „Das liegt weit weg von unseren Vorstellungen. Das Angebot gleicht nicht einmal die Inflation aus, die im Jänner erneut auf Rekordhoch war“, berichtet Woisetschläger, der dazu auf die steigenden Rechnungen der Menschen für Kredite, Versicherungen, Mieten, Energie und Lebensmittel verweist. Die vida-Grundforderung beträgt plus 500 Euro monatlich gegen die hohe Teuerung.
90 Prozent für Warnstreik
Bei einer Betriebsräte-Konferenz habe man nach einer mehrstündigen Diskussion und einem Abwägen der noch zur Verfügung stehenden Optionen den Antrag auf Streikfreigabe beim Österreichischen Gewerkschaftsbund beschlossen. Auch Befragungen schon im Dezember haben ergeben, dass die Beschäftigten zu gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen bereit sind, wenn die Arbeitgeber kein besseres Angebot vorlegen. „Über 90 Prozent der Beschäftigten haben sich für diese Maßnahmen ausgesprochen, was ein klarer Auftrag der Kollegen an uns ist“, berichtet Woisetschläger. „Die Arbeitgeber scheinen keine Ahnung davon zu haben, dass sich die Beschäftigten trotz Vollzeitarbeit ihr Leben nicht mehr leisten können. Anders können wir es uns nicht erklären, dass unsere Forderungen nach sechs Verhandlungsrunden noch immer ignoriert werden.“
Der dreistündige Warnstreik findet österreichweit am 14. Februar statt. Der Kollektivvertrag Privatkrankenanstalten gilt für rund 10.000 Beschäftigte.