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ASCHACH/STEYR. Simone Grasl ist immer mit Boxsack unterwegs. Sie organisiert Trainings, bei denen Angestellte und Vorgesetzte ihren angestauten Frust am Arbeitsplatz rauslassen können.

Simone Grals (rechts) hilft beim Frust-Abbau. (Foto: privat)
  1 / 2   Simone Grals (rechts) hilft beim Frust-Abbau. (Foto: privat)

Die Krankenstände nehmen zu, die Stimmung im Büro ist im Keller, die Motivation fehlt. Es sind oft viele Kleinigkeiten, die Mitarbeiter und Vorgesetzte nicht in Worte fassen. Und dann passiert es, dass sich Frust und Ärger über Wochen und Monate aufbauen und die Beschäftigten die Freude an der Tätigkeit verlieren. „Bevor die Leute innerlich kündigen, komme ich ins Spiel und bringe meinen Boxsack mit“, sagt Simone Grasl, Gründerin von „Auszeit mit Verstand“ und Trainerin aus Leidenschaft.

Boxen für die Psychohygiene

„Ich schaue hinter die Fassade und hole aufgestaute Emotionen heraus“, sagt die Startup-Unternehmerin aus Aschach/Steyr. Mit ihren Einstiegsfragen kitzelt sie bei den Trainings heraus, wie zufrieden ihre Klienten in ihrem Job sind. Oft lautet die Antwort: „Ja, eigentlich ganz gut.“ Dieses „eigentlich“ rückt Grasl dann in den Vordergrund, denn es bildet nur die Spitze des Eisbergs. Darunter verstecken sich negative Gedanken und Emotionen, die sie sich genauer ansieht.

Oft reicht dann schon eine einfache weitere Frage, und die Leute beginnen zu erzählen, was ihnen auf der Seele brennt. „Vieles, was Mitarbeiter und Chefs anderswo nicht aussprechen können, bricht hier heraus“, schildert Grasl. Das kann mitunter sehr emotional werden. Höchste Zeit für den Boxsack: Wut, Anspannung, Tränen. Je größer der Frust oder die Ängste, desto härter die Schläge. „Schon nach der ersten Session fühlen sich die Leute viel besser“, sagt die Unternehmerin.

Physiotherapeutin für die Seele

Simone Grasl arbeitet bei jedem Training mit ein bis vier Personen, maximal drei Stunden. Boxhandschuhe und Boxsack stellt die Trainerin zur Verfügung. „Ich bin Physiotherapeutin für die Seele. In meinen Trainings schaffe ich eine Brücke zwischen Arbeitgebern, Führungskräften und Mitarbeitern. „Ich hole sie stimmungsmäßig dort ab, wo sie gerade sind – und führe sie dann hin zur Eigenmotivation.“

Unabhängig von ihren Rollen durchleben alle Beteiligten Gefühle wie Unsicherheit, Überforderung und Ängste, die sich auf ihre berufliche Zufriedenheit auswirken und sie in ihrer persönlichen Entwicklung bremsen. Das Ziel des „Auszeit mit Verstand“-Trainings ist es, wieder mehr Freude im Job zu haben – und mit den Kollegen. „Ich möchte die Teilnehmer dabei unterstützen, ihre eigenen Stärken und Motivationsquellen zu entdecken“, sagt die Trainerin und Mutter von zwei Kleinkindern.

 

 

Simone Grasls Laufbahn begann als staatlich geprüfte Sozialbetreuerin. Nach Stationen im Handel und Fitnessbereich wechselte sie in die Bankbranche. Sie startete zunächst in der Kundenbetreuung und arbeitete schließlich als Verkaufstrainerin. Die Tätigkeit als Trainerin wurde für die zweifache Mutter immer wichtiger, bis sie 2023 ihr „Auszeit mit Verstand“-Training ins Leben rief.


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