Erster Vorserien-E-Motor von BMW Steyr lief vom Band
STEYR. Um die 4.700 Arbeitsplätze im BMW Werk Steyr auf viele Jahre abzusichern, war der Schritt Richtung E-Mobilität von großer Bedeutung.
Über eine Million Verbrenner-Motoren verlassen jährlich das BMW-Werk Steyr. Künftig wird aber auch die E-Mobilität eine große Rolle spielen. Im Juni 2022 wurde verkündet, dass der bayrische Konzern bis 2030 rund eine Milliarde Euro in dieses Thema in Oberösterreich investiert. 750 Millionen sind dabei für den Aufbau der Produktion vorgesehen, 250 Millionen für das Thema Entwicklung.
Historischer Tag
Am Mittwoch schickte Werksleiter Klaus von Moltke gemeinsam mit Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) den ersten Vorserien-E-Motor aus Steyr vom Funktionstest aus dem Prüffeld. „Der heutige Tag ist epochal und geschichtsträchtig. Wir sind stolz darauf, dass BMW in Steyr fest verwurzelt ist und auch bleiben wird“, sagt Stelzer.
Stadtchef Vogl, der vor 35 Jahren ein Praktikum in der BMW-Produktion absolvierte, zeigte sich ebenfalls erfreut. „Der erste Vorserien-E-Motor steht sinnbildlich für den Ausbau des Werks Steyr zum E-Kompetenzzentrum und damit für gute Arbeitsplätze für viele Menschen in unserer Stadt. Auch in Zukunft werden Antriebssysteme aus Steyr eine führende Position auf dem Weltmarkt einnehmen.“
Künftig wird BMW in Steyr alle Kernkomponenten der E-Maschine selbst herstellen und diese anschließend zu einem Gesamtantrieb montieren. Rotor und Stator bilden den rotierenden Kern. Das Getriebe übersetzt die Umdrehungen des Rotors in Bewegung der Achsen. Gesteuert wird all das vom Inverter – dem elektronischen Gehirn des Antriebs. Diese vier Komponenten sind kompakt in einem Gehäuse verbaut, das ebenfalls vor Ort gefertigt wird.
25 Motoren pro Woche
„Im September 2022 haben wir mit dem Bau der neuen Halle für die E-Motorenmontage begonnen. Seither haben wir auch bestehende Flächen im Werk für die Rotor- und Stator-Fertigung vorbereitet. Von Jänner bis Juni diesen Jahres haben wir hier die Anlagen für das neue Produktionssystem aufgebaut“, erzählt Helmut Hochsteiner, Leiter der E-Motorenproduktion.
Die Vorserienproduktion dient nicht nur dazu, die neuen Produktionsanlagen auf ihre Belastbarkeit und Zuverlässigkeit zu testen. Die in dieser Phase produzierten Vorserien-E-Motoren sind auch wesentlich für die Fahrzeug-Tests, die im Vorfeld zum Produktionsstart notwendig sind.
„In der ersten Zeit starten wir mit nur rund 25 Motoren pro Woche. In den kommenden Monaten wird sich diese Stückzahl stetig erhöhen“, sagt Hochsteiner. „So prüfen wir die neuen Anlagen, aber auch das neue IT-System, genauso wie unsere Qualitäts-Prüffelder auf ihre Belastbarkeit, bevor wir im Herbst 2025 mit der Serienproduktion der E-Motoren starten.
Derzeit sind nur rund 50 Mitarbeiter in der riesigen Halle beschäftigt, die Zahl wird allerdings stark steigen. Ab 2028 will man 600.000 E-Antriebe fertigen. Künftig plant man bei BMW in Steyr mit 50 Prozent der Belegschaft, die im Bereich E-Antriebe arbeiten und forschen. Zusätzliche Mitarbeiter sind vorerst kein Thema, man will die aktuelle Mitarbeiterzahl von 4.700 halten.
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