Ein Engel für Familien: Christine Augl unterstützt, wo sie nur kann
TRAGWEIN. Mit den Kindern spielen, Kochen, den Haushalt schmeißen, die Eltern entlasten – das und vieles mehr machen die Familienhelferinnen der Caritas. Christine Augl ist seit 2000 einer dieser Engel für überlastete Familien.
„Es gibt viele Situationen, in denen Familien oder Mütter überlastet sind. Wenn zum Beispiel Zwillinge oder Drillinge unterwegs sind, die Kinder oder auch die Mutter krank sind, wenn die Schwangerschaft schwierig ist und vieles mehr“, erklärt Christine Augl. Familienhilfe ist nicht nur für Großfamilien, oft fängt eine Überlastung schon viel früher an. „Als Familienhelferin wollen wir vor allem Eltern unterstützen, damit sie wieder Kräfte sammeln können.“ Daher ist die Beschäftigung mit den Kinder der Großteil der Arbeit von Christine Augl und ihren Kolleginnen. Mit ihnen spielen, bei den Hausaufgaben helfen, aber auch Hausarbeiten erledigen, damit Eltern entspannte Stunden mit ihren Sprösslingen verbringen können, zählen zu den Aufgaben der Familienhelferinnen.
Lernen fürs eigene Leben
Die Caritas-Mitarbeiterinnen lernen bei ihren Einsätzen – vier bis acht Stunden täglich pro Familie und zwei bis drei Familien pro Woche – viel Neues. „Gerade am Anfang war es zum Beispiel neu für mich, mit Vollkornprodukten zu kochen. Man muss halt schon offen für Neues sein“, sagt Augl. Grundsätzlich gäbe es kaum Probleme, sich in einem Haushalt zurecht zu finden. „Ich habe aber auch viel Respekt vor dem, was die Mütter leisten. Viele machen eine Ausbildung, während sie kleine Kinder zu Hause haben. In solchen Situationen ist man auch hin und wieder Motivator für die Mütter.“
Als zweifache Mutter und mit der Erfahrung der eigenen Kinder hat sich auch das Verständnis für andere Eltern geändert. „Man versteht dadurch die Mütter und Väter besser, auch der Umgang mit den fremden Kindern wird einfacher“, meint die langjährige Familienhelferin. Deshalb sei der Beruf auch gut für Wiedereinsteigerinnen geeignet. Augl selbst ist nach der Geburt ihrer Tochter Nina in Teilzeit wieder als Familienhelferin eingestiegen.
Hilfe bei Schicksalsschlägen
Neben den vielen positiven Aspekten der Familienhilfe gibt es aber auch traurige Einsätze. „Wenn die Mutter gestorben ist, ist es oft sehr schwierig für die Familie, aber auch für uns. Die Kinder- und Jugendhilfe vermittelt ebenfalls hin und wieder Familien an uns. Bei schwierigen oder problematischen Fällen erhalten wir Hilfe und Tipps durch eine Supervision“, erzählt Augl. „Grundsätzlich ist eine Familienhelferin Einzelkämpferin, aber im Hintergrund hat man große Unterstützung.“
Ausbildung:
Eine Familienhelferin soll selbstständig arbeiten und sich etwas zutrauen können, aber auch zu sich stehen, weiß Christine Augl. Die Ausbildung zum „Diplomsozialbetreuer Familienhelfer“ ist dreijährig und kann zum Beispiel an der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas in Linz oder in Ebensee absolviert werden. Die Ausbildung gibt es sowohl als Tagesform als auch berufsbegleitend. Das Mindestalter ist 17 Jahre.Der Tarif der Mobilen Familiendienste ist sozial gestaffelt. Die Höhe der finanziellen Eigenleistung richtet sich nach dem Familiennettoeinkommen. Den Rest der Finanzierung tragen die Sozialhilfeverbände.
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