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Curling-Team aus Traun fährt zur Mixed-Weltmeisterschaft nach Kanada

Laura Voggeneder, 01.10.2018 17:26

TRAUN. Das Mixed-Team des Ersten Oberösterreichischen Curling Clubs Traun ist im Oktober bei der Mixed-Curling-Weltmeisterschaft in Kanada dabei. Dort ist Curling nach Eishockey eine der beliebtesten Sportarten. Chancen auf Medaillen rechnen sich die Spieler aus Traun keine aus. Sie freuen sich jedoch auf die Atmosphäre im Curling-Mekka Kanada.

Der richtige Wischeinsatz kann beim Curling entscheidend sein. Fotos: CC Traun
  1 / 3   Der richtige Wischeinsatz kann beim Curling entscheidend sein. Fotos: CC Traun

Elisabeth Trauner, Gerald Raab, Karin Dressler und Günter Dressler haben sich über die österreichische Curling-Staatsmeisterschaft für die Mixed-Weltmeisterschaft in Kelowna in der Provinz British Columbia qualifiziert. Die Stadt ist vier Autostunden von Vancouver entfernt.

Bei der Weltmeisterschaft spielen gemischte Teams aus 35 Nationen mit. Von 13. bis 18. Oktober finden die Vorrundenspiele, am Freitag und Samstag, 19. und 20. Oktober, die Finalspiele statt. Österreich ist mit Kanada, Ungarn, Japan, Norwegen, Neuseeland, Slowenien und der Slowakei in einer Gruppe.

Teamsport

„Man muss seine Mitspieler sehr gut kennen. Ein Spiel kann durch einen Stein auf die eine oder andere Seite kippen“, erklärt Teammitglied Gerald Raab. Das Trauner Team spielt seit rund sechs Jahren in dieser Formation zusammen. Karin und Günter Dressler sind verheiratet und leben in Kematen an der Krems. Elisabeth Trauner und Karin Dressler sind Cousinen und kommen ursprünglich aus Niederneukirchen. Elisabeth lebt in Wien. Gerald Raab lebt in Rainbach im Mühlkreis.

Im Zuge der Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft ist die Trauner Mannschaft beim Kadertraining in Kitzbühel dabei. Dort trainieren sie auch mit dem österreichischen Nationaltrainer Björn Schröder, der in Kanada aber nicht dabei sein wird.

Curling ist in Mitteleuropa wenig verbreitet und wird oft belächelt. Bei der Sportart geht es in erster Linie nicht um körperliche Leistungen, sondern um Taktik und Konzentration. Nicht umsonst wird Curling auch „Schach auf Eis“ genannt.

In Österreich gibt es sieben Curlingvereine, 80 bis 90 aktive Spieler und nur eine Curlinghalle, die in Kitzbühel steht. Das Trauner Team trainiert in der Eishalle in Traun Oedt, wo das Eis durch die Eisläufer meist Kanten und Unebenheiten hat. Die Spieler präparieren zwar das Eis so gut es geht, einem echten Curling-Eis kommt es aber nur bedingt näher. „Solang es keine weitere Halle gibt, wird Curling in Österreich eine Randsportart bleiben“, sagt Karin Dressler. Für die Weltmeisterschaft wurde das Team vom Österreichischen Curlingverband mit Dressen ausgestattet und finanziell etwas unterstützt.

Programm

Österreich spielt die Vorrundenspiele der Weltmeisterschaft am 13. Oktober um 12 Uhr Ortszeit, am 14. um 20 Uhr, am 15. um 8 Uhr, am 16. um 8 Uhr und um 16 Uhr, am 17. um 16 Uhr und am 18. um 16 Uhr. Die Zeit in Kelowna, Kanada, ist neun Stunden hinter der Zeit in Österreich.

Auf dem Kanal des World Curling Verbandes unter www.youtube.com/worldcurlingtv kann man einige Spiele live mitverfolgen.

Beim Curling spielen zwei Teams zu je vier Spielern gegeneinander. Während eines Spielabschnittes (End) lässt jeder Spieler zwei sogenannte Steine über die Eisbahn in Richtung des Hauses (House) gleiten. Sind alle Steine in einem End gespielt, wird das Resultat ermittelt.

Ziel ist es, möglichst viele der acht eigenen Steine in das Haus zu platzieren. Für jeden Stein, der nach einem gespielten End im Haus und näher beim Zentrum (Button) liegt als der am besten platzierte gegnerische Stein, gibt es einen Punkt. Wer nach üblicherweise acht Ends die meisten Punkte erreicht hat, gewinnt das Spiel.

Curling-Eis ist nicht glatt, sondern überzogen mit Eistropfen, also Noppen (pebbles), wodurch der Reibungswiderstand geringer ist. Beim Abgeben geben die Spieler dem Stein eine Drehung mit. Er macht so eine leichte Kurve (er curlt). Das Wischen verringert die Krümmung der Laufbahn und das Abbremsen des Steins.


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