TRAUNKIRCHEN. Ein antiker, zwei Meter hoher Phallus ziert den Garten der Traunkirchner „Russenvilla“. Das Pikante: Unmittelbar daran vorbei führt der älteste Kreuzweg im Salzkammergut auf den Kalvarienberg, den zu den Osterfeiertagen viele Gläubige benutzen.
Lokalpolitiker und manche Traunkirchner vermuten einen „Racheakt“ des Grundstückbesitzers Jürgen Hesz. Denn in der Gemeinderatssitzung vor fünf Monaten lehnte der Gemeinderat den Umwidmungsantrag des Antiquitätenhändlers – er wollte am Grundstück einen „Kunstspeicher „errichten (“Tips“ berichtete) – knapp aber doch ab. Je neun Mandatare hatten damals dafür beziehungsweise gegen die Umwidmung gestimmt, eine Enthaltung gab schlussendlich den Ausschlag. „Eventuell ist das der Ausdruck seiner Wertschätzung gegenüber der Gemeinde“, so ein ungenannt bleiben wollender Gemeinderat.
„Skulptur steht schon seit Monaten dort“
„Russenvilla“-Besitzer Jürgen Hesz versteht die Aufregung allerdings nicht: „Da sieht man wie wenig der Kreuzweg frequentiert wird. Die Skulptur steht nämlich schon seit Monaten im Garten.“ Vielleicht sei die Skulptur sogar der Grund für die Ablehnung seines Antrages gewesen. Allerdings habe er schon vor der Gemeinderatssitzung im Herbst beschlossen, das „Kunstspeicher“-Projekt in Traunkirchen nicht mehr weiter zu verfolgen und dieses stattdessen in Wien zu realisieren. Die Aufstellung der Skulptur im Garten der „Russenvilla“ stünde daher nicht in Zusammenhang mit dem Gemeinderatsbeschluss. „Ich bin selbst schon seit Monaten nicht mehr in Traunkirchen gewesen. Wir mussten im Herbst Platz schaffen. Meine Architektin hat daher damals die Mitarbeiter angewiesen, die Skulptur im Garten aufzustellen.“ Die Aufregung sei nur Ausdruck des Neides. Der griechische Phallus selbst ist laut Hesz 1.700 bis 1.800 Jahre älter als der Kreuzweg.
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12.04.2017 20:52
niknetmen
Ist das nicht auch eine Reklame, u.a. für den Kreuzweg. Liebe Traunkirchner/innen seht das nicht so eng.