Konferenz der Landesagrarreferenten unter oberösterreichischem Vorsitz
OÖ/TRAUNKIRCHEN. Die Konferenz der Landesagrarreferenten unter oberösterreichischem Vorsitz beschäftigte sich neben dem Vorrang für regionalen Lebensmitteleinkauf auch mit den Herausforderungen für die Forstwirtschaft durch den Borkenkäfer.
„Den oberösterreichischen Vorsitz in der Konferenz der Landesagrarreferenten habe ich von Beginn an unter das Generalthema heimische Lebensmittel gestellt“, so der oö. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. „Die Ausnahmesituation Corona-Krise führte zu einer zusätzlichen Anerkennung der Leistungen der Landwirtschaft und der hohen Bedeutung der regionalen Lebensmittel-Versorgung.“ Die Agrarreferenten der Länder sehen eine große Chance für die heimische Landwirtschaft darin, die öffentliche Lebensmittelbeschaffung stärker auf regionale und bäuerliche Lieferanten zu konzentrieren. „Als öffentlicher Sektor möchte wir unserer Vorbildwirkung nachkommen und alle Möglichkeiten für mehr heimische Lebensmittel ausschöpfen.“ Dafür wird unter anderem ein österreichweiter Aktionsplans „Österreich isst regional“ ausgearbeitet, ebenso wie ein gemeinsames Projekt der Bundesbeschaffungsagentur.
Forstwirtschaft leidet massiv unter Klimawandel
Auch die Forstwirtschaft war Thema der Konferenz: Die Folgen des Klimawandels trifft die Forstwirtschaft vor allem in Ober- und Niederösterreich mit voller Härte. Durch die enorme Trockenheit und wochenlang fehlenden Niederschläge sind unsere Wälder in ernster Gefahr und der Borkenkäfer entwaldet ganze Regionen. Rund 62 Prozent der gesamten österreichischen Holzernte sind 2019 auf Schadholz zurückzuführen. Mit einer ähnlich dramatischen Situation ist 2020 zu rechnen. Rasche Aufarbeitung von befallenen Bäumen und schneller Abtransport sind entscheidend, um die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers einzudämmen.
Unterstützung bei Wiederaufforstung
Rasche Wiederaufforstung ist das Gebot der Stunde und daher wurden in den vergangen zwei Jahren rund 40 Millionen Euro an Förderungen in die Wiederaufforstung und Nasslager investiert. „Die Zusagen der Industrie, 200.000 Festmeter Schadholz bis Ende Mai abzunehmen, war eine wichtige Sofortmaßnahme. Zusätzlich stellen wir nun vier Millionen Euro für die Wiederaufforstung zur Verfügung“, so Bundesministerin Elisabeth Köstinger.
Sichere Finanzierung gefordert
Wegen Verzögerungen in den Verhandlungen zum EU-Budget sowie zu den GAP-Vorschlägen für die Periode 2021 bis 2027 werden die nationalen GAP-Strategiepläne nicht mit Beginn des Jahres 2021 umsetzbar sein. Um jedoch Rechts- und Planungssicherheit für die europäischen Landwirtinnen und Landwirte zu gewährleisten, hat die EU-Kommission bereits im November 2019 Verordnungen zur Regelung des Übergangsjahres 2021 vorgelegt. Es zeichnet sich jedoch immer mehr ab, dass 2022 mit einem zweiten Übergangsjahr zu rechnen ist. „Im Sinne der Rechtssicherheit für die Landwirtschaft erwarten wir eine stabile Ausfinanzierung der Programme in den Übergangsjahren und darüber hinaus für die gesamte Periode“, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich Josef Moosbrugger.
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