UNTERACH. Knospen stecken voller Leben und wirken gesundheitsfördernd. Besonders im Frühjahr, eigenen sie sich für die Entgiftung des Körpers. Auch die jungen Blätter schmecken hervorragend in Salaten oder Smoothies. „Unsere Bäume und Sträucher bilden bereits im Herbst Knospen, die sie gut verpacken, um für die kalte Jahreszeit gerüstet zu sein. Wenn man Knospen genau ansieht, sind sie mit schuppenartige Hüllblättern verpackt, haben Härchen und meist sind sie mit einer Harzschicht überzogen, die sie vor Frost und Wetter schützen. Die Knospe ist das Abbild des gesamten Baumes oder Strauches, die nur darauf wartet endlich aufblühen zu können“, weiß Helga Graef aus Unterach.
Schon im März, wenn die Sonnenstrahlen stärker werden, schwellen die Knospen an und platzen auf. Sie können den Baum an der Knospe erkennen: grün - Ahorn, gelb – Weide, braun-grau – Eiche, rötlich-lila – Erle. Besonders leicht zu erkennen ist die Esche, deren Knospen schwarz sind. Weiters sind Größe und Form, ob sie spitz oder rund, am Ast oder abstehend wachsen, Erkennungsmerkmale.
Knospe – ein schlafendes Lebenselexir
Die Knospen sind reich an gesundheitsfördernden Wirkstoffen und enthalten die geballte Lebenskraft der Pflanze. Man braucht nicht viel, denn sie wirken homöopathisch. Beispielsweise die Knospe der Birke: schweißtreibend, entzündungshemmend, blutreinigend, entgiftend. Die Esche senkt Harnsäure und Cholesterin, leite aus und unterstützt damit Niere und Galle. Die Walnuss entgiftet, stimuliert das Immunsystem und regelt Magen-Darm-Probleme. Die Weide ist ein Schmerzmittel und hilft bei Entzündungen. Die Rosskastanie ist das Venenmittel und wirkt auch gegen Husten.
Heilen mit Knospen - gesundes Propolis-Harz
Die Bienen sammeln das Harz der Schwarzpappel-Knospe (Populus nigra) um ihr Propolis zu erzeugen. Das können wir auch. Einfach die Knospen (1:10) in gutes Öl einlegen und zwei bis drei Wochen ziehen lassen. Das Schwarzpappel-Propolis-Öl wirkt wundheilend, schmerzstillend, entzündungshemmend, regenerierend. Auch bei Verbrennungen, Wunden oder Sonnenbrand hilft es hervorragend. Die Knospen der Schwarzpappel erkennt man daran, dass sie aussehen wie Tierkrallen.
Gemmotherapie
Die Gemmotherapie beschäftigt sich mit der Heilkraft der Knospen und holt altes Wissen wieder in den Vordergrund. Untere Ahnen wussten um die Kraft der Knospen und Bäume und es gab die Tradition der Baumwirtschaft (Beernten der Bäume) im Alpenraum.
Kräuterwanderungen
Tiere wissen instinktiv welche Knospen, Baumspitzen oder Kräuter sie bei Beschwerden fressen. „Wir müssen uns dieses Wissen wieder aneignen“, so Graef. Die Expertin veranstaltet Kräuterwanderungen mit Schwerpunkt „Knospen“ am Donnerstag, 15. März, und Dienstag, 27. März, in Unterach am Attersee. Infos bei Helga Graef www.brot-und-leben.at , Tel. 0650-3054144
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