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"Ich glaub' mich schluckt ein Wal...": Ausblick auf die Entstehung des gemeinnützigen Kunstprojekts in Ottensheim

Olivia Lentschig, 04.09.2024 08:30

OTTENSHEIM. Das „Stranden“ von Kunstobjekten mit gemeinnützigem Charakter hat am Ottensheimer Rodlgelände lebendige Tradition. Da wären etwa das Parkhotel, die Spirale und „Stranded“ - Das Flüchtlingsschiff von Christoph Dräger. Nun erhält dieser Skulpturenpark eine eindrucksvolle Erweiterung: Der „Donauwal“ findet seinen Platz mitten am Damm.

 (Foto: Thomas Gebetsberger)
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Mit 18 Metern Länge und drei Metern Durchmesser soll er als Hüter und Wächter die Fluten der Donau ebenso wie das Wohl der Ottensheimer im imaginären Auge haben. Über eine Rampe erreichbar, ist der Bauch des Wals als Raum für Begegnungen, Besprechungen, Lesungen, Konzerte und andere Ereignisse offen. Die Holzskulptur bietet etwa 30 Menschen Platz, ist beleuchtbar und es gibt Sitzbänke. Für Idee und Umsetzung dieses, als soziale Plastik konzipierten, Kunstobjektes zeichnet der Künstler und Kunstpädagoge Andreas Buttinger-Caspar verantwortlich. Die Einreichunterlagen für die Bauanzeige hat Architekt Klaus Hagenauer ausgearbeitet. Beide sind Mitstreiter der ARGE Granit (AG), einer freiwilligen, regellosen Gemeinschaft von Künstlern und Kulturschaffenden, die Ottensheim seit nunmehr 40 Jahren mit gediegener Kunst aus allen Richtungen versorgt. Judith Gross von der AG gibt Tips Einblick in das imposante Vorhaben.

Tips: Das Besondere an dem Kunstobjekt ist neben der Größe sicher auch die „Bespielbarkeit“. Wer kam auf die Idee, den „Wal-Bauch“ dafür nutzbar zu machen?

Judith Gross: Das Grundkonzept von Andreas Buttinger-Caspar war: Zum 40-jährigen Bestehen der AG eine soziale Plastik zu bauen – von AG für AG und alle, die mit dabei sein wollen. Durch die Größe des Wals entstand die konkrete Idee, den Bauch als Raum für Begegnungen zu nützen.

Tips: Gibt es bereits erste Pläne für die Nutzung? Und ist der Wal auch privat buchbar?

Judith Gross: Dies wird Thema der ersten AG-Sitzung nach dem Sommer sein. Der Wal ist ein Kunstwerk, das im kleinen Rahmen und bei guten Bedingungen für Events nutzbar ist. Die Nutzung soll primär in Zusammenarbeit mit den Ottensheimer Kultur-Initiativen sowie den zahlreichen Ottensheimer Interessensverbindungen und -Clubs in den Bereichen Literatur, Musik, Fotografie und ähnlichen erfolgen. Koordiniert wird dies von AG. Bei Interesse gerne Anfrage per E-Mail an granit@ottensheim.at

Tips: Wie kam Andreas Buttinger- Caspar auf die Idee, ausgerechnet einen Wal zu bauen?

Judith Gross: Die Idee kam ihm 2019. Es sollte etwas Großes sein, das den gemeinschaftlichen Geist und die soziale Gesinnung von AG symbolisiert. Im Hinblick auf die Lage am Wasser und auf der Suche nach einem Symbol für Frieden und Weisheit tauchte sehr bald der Wal auf. In der gesamten Kunst- und Kulturgeschichte ist er immer wieder zu finden – etwa bei Jonas oder Pinocchio. Auch steht der Wal als Sinnbild für seine behütende Mütterlichkeit. Mit Standort am Damm ist der Donauwal Hüter des Wassers und der Menschen.

Tips: Wie lang wird der Donauwal am Rödlgelände platziert sein? Und was passiert danach mit ihm?

Judith Gross: Vom Baumaterial Holz her sind etwa zehn Jahre zu erwarten, vielleicht auch mehr. Danach soll er bei einem großen Sonnwendfest in Flammen aufgehen.

Tips: 40 Jahre Granitler: Ist ein Jubiläumsfest geplant?

Judith Gross: Die Wal-Party findet – nicht ohne Ironie – am 29. September (Anm. d. Red.: Nationalratswahl in Österreich) statt. Sie soll zugleich Jubiläumsfest und der Auftakt für eine Reihe von weiteren Aktionen und Events von AG sein. 

Walgesänge und Ausblick

Fun-Fact: Der Wal hat, wie seine lebendigen Verwandten auch, die Fähigkeit zu „singen“. Bei windigem Wetter kann man sich davon überzeugen. Die offizielle Übergabe findet im Rahmen der Tage der offenen Ateliers am 19. und 20. Oktober statt. Atelier-Spaziergänge dazu starten jeweils um 14 Uhr beim Donauwal.

„Tierische“ Eckdaten

Länge: 18 Meter, Durchmesser im begehbaren Teil: 3 Meter, etwa 1.000 Laufmeter Holz, circa 300 Laufmeter Konstruktionsholz und ungefähr 8.000 Schrauben;


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