Klimawandel erfordert Umdenken im Hochwasserschutz
URFAHR-UMGEBUNG/ÖSTERREICH. Enorme Hitze, Dürre gefolgt von enormen Niederschlagsmengen. Der Klimawandel ist zu jeder Jahreszeit spürbar, daher fordern viele ein Umdenken.
„Der Klimawandel hat uns bereits im Griff, mit Wetterextremen von Hitzewellen bis Starkregen einschließlich Hochwassergefahr. Wir müssen nicht nur den Klimawandel bremsen sondern uns auch daran anpassen, auch beim Hochwasserschutz. Wir fordern hier ein Umdenken. Wir treten ein für einen dezentralen Hochwasserschutz. Dieser reduziert Hochwässer, mildert Trockenperioden, bremst Bodenerosion und fördert dazu die Artenvielfalt“, betont die Grüne Hochwasserschutzsprecherin und ehemalige Bürgermeisterin von Ottensheim Uli Böker und verweist auf einen Initiativantrag der Grünen im Oberösterreichischen Landtag. Damit unterstützen die Grünen auch die Anliegen der Initiative für ökologischen und nachhaltigen Hochwasserschutz.
Verschiedenste Ansätze
Für die Bezirkssprecherin der Grünen Freistadt Christiane Jogna ist das ein dringendst nötiger Paradigmenwechsel: „Mit dem derzeitigen Wasserbautenförderungsgesetz wird nur der Bau von Dämmen und großen Retentionsbecken gefördert, nicht aber die Beseitigung der Ursachen für das Entstehen von Hochwasser. Das muss sich ändern“. Dezentrale Maßnahmen bedeutet, sich bei künftigen Hochwasserschutzprojekten nicht nur auf die Fließgewässer selbst zu konzentrieren. Vielmehr sind es Maßnahmen, die im gesamten Einzugsgebiet an einer Vielzahl von Stellen und nahezu innerhalb jeder Landnutzungsform umgesetzt werden können. Das beinhaltet unter anderem die Schaffung kleiner Speicherräume zur Abflussreduktion, die Förderung der Wasserspeicherfähigkeit durch angepasste Bewirtschaftung auf landwirtschaftlichen Flächen und in Wäldern sowie den Regenwasserrückhalt im bebauten Gebiet. Wie die Initiative für ökologischen und nachhaltigen Hochwasserschutz mit Obmann Fritz Robeischl an der Spitze seit Jahren aufzeigt, ist es wesentlich umfassender und langfristig kostengünstiger, das Hochwasser durch Dezentralisierung der Maßnahmen dort einzufangen, wo es „entspringt“. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass er nicht nur Hochwässer reduziert, sondern auch Trockenperioden mildert, die massive Bodenerosion bremst und zur ökologischen Gesundung unserer Fließgewässer beiträgt.
Die Natur braucht uns nicht
Der Antrag der Grünen wird derzeit im Umweltausschuss des Oberösterreichischen Landtags beraten. Jogna: „Ich hoffe sehr auf diesen Paradigmenwechsel und die Einsicht, dass wir im Einklang mit der Natur leben und arbeiten müssen. Denn fest steht: Wir brauchen die Natur, die Natur braucht uns nicht!“
Online Umfrage
Die Initiative für ökologischen und nachhaltigen Hochwasserschutz hat dazu eine Online-Umfrage gestartet, um ihren Vorschlägen mehr Gewicht zu geben. Zu finden ist diese unter: www.initiative-aist.at
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