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GALLNEUKIRCHEN/ENGERWITZDORF. Sowohl in der Stadtgemeinde Gallneukirchen als auch im Nachbarort Engerwitzdorf werden dringend Kassenärzte benötigt.

Auch im Bezirk ist der Ärztemangel ein Thema. (Foto: Erwin Wodicka)
Auch im Bezirk ist der Ärztemangel ein Thema. (Foto: Erwin Wodicka)

Insgesamt sieben Kassenärztestellen würden Engerwitzdorf und Gallneukirchen eigentlich zustehen, die Realität sehe in den Gemeinden aber anders aus. „Es ist höchst schwierig, einen Hausarzt zu bekommen“, sagt Christa Gratzer von der ÖVP Gallneukirchen, die gegenüber Tips einen Überblick über die aktuelle Situation in den Gemeinden gibt. So gehe in Gallneukirchen etwa mit Roland Plessl im April 2022 ein weiterer Hausarzt in Pension. Zuvor sei dies bereits in Engerwitzdorf bei Maximilian Weiß, der allerdings noch als Wahlarzt tätig sei, geschehen. Indes habe ein neuer Arzt seine Zusage für Engerwitzdorf zurückgezogen, sodass in der Nachbargemeinde die einzige mit Kassenvertrag nun noch Veronika Schuster-Zankl sei. Auch ein weiterer Mediziner würde indes in Galli mit dem Gedanken spielen, Wahlarzt zu werden beziehungsweise in Pension zu gehen.

Sowohl Bürgermeisterin Gisela Gabauer als auch ihr Nachfolger Helmut Hattmannsdorfer hätten in der Vergangenheit allerdings bereits Verhandlungen mit möglichen Interessenten geführt. Diese wären bereit gewesen, unter „für die ÖVP akzeptablen Bedingungen die Nachfolge von Dr. Plessl anzunehmen“. Doch eine finanzielle Förderung einer Praxiseröffnung lehnt der jetzige Bürgermeister Sepp Wall-Strasser (SPÖ) ab.

Gespräche führen

„Wir brauchen dringend Ärzte, das ist klar“, betont auch dieser. Er werde sich auch in den kommenden Tagen zu Gesprächen mit interessierten Ärzten treffen, und fügt an: „Ich habe diesen Punkt auch zur Beratung auf die Tagesordnung des Stadtrates gegeben. Ich sehe es schon als die Aufgabe der Gemeinden – aber gemeinsam mit der Gesundheitskasse und der Ärztekammer – an, mitzuhelfen bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, aber eine Bezahlung in Cash, wie die ÖVP dies vorschlägt, lehne ich ab. Wir lösen damit einen Wettbewerb der Gemeinden nach dem Motto ‚Wer bietet mehr‘ aus.“ Das würde diesem nach das öffentliche Gesundheitssystem aushöhlen, und „es ist auch Normalverdienern und anderen Unternehmen schwer zu erklären, wieso man einer speziellen Gruppe mit gutem Einkommen und risikofreiem Arbeiten zusätzliches Steuergeld nach Basarmethoden aus der Gemeinde anbieten soll“. Geht es nach Wall-Strasser, so müsse die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung für alle gleich sein und dürfe „nicht vom Gutdünken und den budgetären Möglichkeiten einer Gemeinde abhängen“.


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