
HELLMONSÖDT. Seit Freitagnachmittag übernimmt der ehemalige Kindergarten in der Gemeinde Hellmonsödt eine ganz besondere Funktion: dieser wird geflüchtete Menschen aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine beherbergen. Bis zu 100 Personen bietet das Rote Kreuz Urfahr-Umgebung hier eine vorübergehende Unterkunft. Sie wurde im Auftrag des OÖ Landeskrisenstabs am vergangenen Donnerstag vorbereitet und ging schon am darauffolgenden Tag um 13 Uhr in Betrieb.
Rund 50 Schutzsuchende aus der Ukraine füllen seither zum Beispiel die Räume der „Bärengruppe“, der „Marienkäfergruppe“ oder des ehemaligen Turnsaals: darunter Mütter mit ihren kleinen Kindern, Jugendliche, aber auch ältere Damen und Herren, die mit Bussen oder Privat-PKW, nur die wichtigsten Sachen im Gepäck, nach Hellmonsödt gekommen sind.
„Wir wollen diese Menschen herzlich willkommen heißen und ihnen ein paar Tage in Sicherheit bieten“, erklärt Bezirksrettungskommandant Peter Haslinger. Vor Ort herrscht ein Kommen und Gehen. Die Unsicherheit, wie es weitergehen soll, sei spürbar, heißt es vom Roten Kreuz: Einige von ihnen hoffen, ein Quartier in Österreich zu bekommen, nicht alle haben Bekannte oder Verwandte in der EU. „Eine Familie ist heute nach Wien weitergefahren, um dort ihr Glück zu versuchen“, erzählt einer der Einsatzleiter. „Sie sind damals von Tschetschenien in die Ukraine geflohen und mussten jetzt wieder ihre Heimat verlassen.“
Unterstützung in allen Bereichen
Einmal mehr sind es auch hier die Rotkreuz-Mitarbeiter und freiwilligen Helfer, die rund um die Uhr für die Schutzsuchenden da sind. Sowohl die Unterstützung in allen Belangen, die sanitätsdienstliche als auch die medizinische Versorgung durch praktische Ärzte sei sichergestellt. Dank der Dolmetscher können Sprachbarrieren von Anfang an überwunden werden, um das leibliche Wohl sorgt sich die Küche des Bezirksseniorenhauses. Um auch die vierbeinigen Gäste bestmöglich zu umsorgen und unterzubringen, hilft auch die Tierhilfe Gusental mit.
Viel Hilfe aus der Bevölkerung
Neben der Hilfsbereitschaft des Roten Kreuzes komme auch jede Menge Unterstützung aus der Bevölkerung: Privatpersonen, Vereine, die Freiwillige Feuerwehr und viele würden mithelfen, wo und wie sie können. Innerhalb kürzester Zeit habe man es so geschafft, die Lager mit Sachspenden zu füllen. Am Sonntag musste deswegen sogar ein Sachspenden-Stopp eingelegt werden. Aktuell gäbe es einige Vereine, Gemeinden oder Initiativen, die Spenden sammeln und das Rote Kreuz bei Bedarf zielgerichtet unterstützen. „Das ist für uns optimal, denn die Annahme, Sortierung und Logistik braucht sehr viel Platz und bindet Personalressourcen, die wir auf die Betreuung, Versorgung und Koordination konzentrieren möchten“, erklärt der Bezirksrettungskommandant. Und das sei auch gut so, denn der nächste Bus mit etwa 30 Schutzsuchenden sei schon auf dem Weg in das „Rotkreuz-Schutzhaus“.
Freiwillige sind willkommen
Wer sich als freiwilliger Helfer melden möchte, ist laut Rotem Kreuz herzlich willkommen. Dafür braucht es nur eine Anmeldung beim „Team Österreich“ (www.teamoesterreich.at). Danach wird man im Bedarfsfall kontaktiert.